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Donnerstag, 23. August 2012

Der Ampelmann

Heute kam das Fass zum Überlaufen. Nachdem ich mich Anfang der Woche zwei Tage lang mit einer konzernweiten Designabteilung für Printerzeugnisse herumgeschlagen habe, deren Inkompetenz und Ignoranz jeder Beschreibung spottet und die eigentlich einen eignen Blogeintrag wert wäre, kam heute ein Kollege irgendeiner Stabsabteilung mit der Bitte um eine "Folie für das Management" um die Ecke.

Nach kurzem Blick auf die Folienvorlage habe ich erstmal den Gernot Hassknecht gemacht und den umsitzenden Anwesenden eine überzeugende Kostprobe meines englischen Schimpfwortschatzes gegeben.

Langsam bin ich es nämlich wirklich leid. Es kotzt mich an. Ich habe es satt, immer neue Anfragen nach irgendwelchen Ampel- oder Matrixdarstellungen komplexer Fragestellungen zu bekommen. Liebe Freunde: das ist Quatsch, Zeitverschwendung, Augenwischerei! Die Welt ist keine Ampel! Die Welt ist keine Matrix, ist nicht zweidimensional! Die Aussagen dieser tollen, bunten Folien sind komplett beliebig! Ihr macht euch selber etwas vor! Ihr lebt in einer PowerPoint-Parallelwelt! Ihr fällt Entscheidungen über Probleme, die ihr nicht vollständig verstanden habt! Denkt nur einmal fünf Minuten darüber nach, wie diese tollen Bilder in euren PowerPoint-Folien zustande kommen und was sie wirklich aussagen. Löst euch von eurem Anspruch, sämtliche Fragestellungen entscheidungsadäquat in Form eines bunten Bildes aufbereiten zu lassen! DAS. GEHT. NICHT.

Mich regt das dermaßen auf, dass ich jetzt gerade, wo ich dieses schreibe, innerlich wieder so aufbrause, dass ich ernsthafte Schwierigkeiten habe, einen einigermaßen strukturierten Artikel zusammenzustammeln. Versuchen wir's trotzdem.

Freitag, 17. August 2012

Yes, we can! Or not?

Seit ein paar Jahren schaut die Eisenbahnwelt gebannt in die USA, in letzter Zeit mit zunehmendem Erstaunen. Lustigerweise lohnt es sich auch für Nicht-Eisenbahner, sich die Ursachen dafür einmal genauer anzusehen, weil sich dadurch ein paar spannende Einblicke in die amerikanische Denke ergeben.

Zur Einstimmung muss man wissen, dass Züge in Amerika gerne mal frontal zusammenstoßen und dass Autofahrer ab und zu Probleme haben, das Rotlicht an Bahnübergängen korrekt zu interpretieren. Vielleicht überschätzen sie auch einfach nur die Stabilität ihrer überkandidelten SUVs und Pickups, was sich als fataler Fehler herausstellen kann, wenn sich ein 2 Meilen langer, 10.000 Tonnen schwerer und 80 km/h schneller Güterzug nähert. Da sollte man besser nicht im Weg stehen, weil der alles unterhalb der Größe eines handelsüblichen Mittelgebirges einfach platt macht. Naja, jedenfalls sterben jedes Jahr in den USA ca. 800 Personen bei Zugunfällen aller Art und etwa zehnmal so viele werden verletzt.

Montag, 13. August 2012

Prophylaktisch erschossen


Aus aktuellem Anlass reaktiviere ich mal mein Blog. Es geht nämlich um eine kurze Meldung zur Nachrichtenlage: am Sonntagnachmittag wurde ein Mann von der New Yorker Polizei erschossen. Beinahe unter meinem Bürofenster. EXAKT vor der Tür der Chipotle-Filiale, wo ich für gewöhnlich montags (so auch heute, nicht einmal 24 h nach dem Schusswechsel) zu Mittag esse.