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Dienstag, 29. November 2011

Ich will mein Geld -- mal wieder

Mein Arbeitgeber schuldet mir Geld. Das ist einerseits natürlich unschön, aber auf der anderen Seite kann ich mir ziemlich sicher sein, auf einen einigermaßen solventen Schuldner gestoßen zu sein.

Die Umstände, durch die ich ein Gläubiger eines der weltgrößten Industrieunternehmen wurde, sind mal wieder bezeichnend. Es ist normal in einer Firma unserer Größe, dass die linke Hand häufig nicht weiß, was die Rechte tut. Im aktuellen Fall muss ich allerdings davon ausgehen, dass auch die Rechte selbst nur eine ziemlich verschwommene Vorstellung davon hat.

Donnerstag, 24. November 2011

Die Rückkehr des Lügenbarons

Der gestrige Tag fing damit an, dass ich mich erstmal spontan in mein Frühstück übergeben habe. Der Auslöser war diese Schlagzeile:

"Staatsanwaltschaft stellt Ermittlungen gegen Guttenberg ein"

Fassen wir nochmal kurz zusammen: Zu Guttenbergs Dissertationstext besteht zu knapp zwei Dritteln (genauer: 64%) aus Plagiaten. Betroffen sind 94% der Seiten. Bei 23 Plagiaten habe er das Urheberrecht verletzt, sagt die Staatsanwaltschaft. Demzufolge ist der honorige Herr zu Guttenberg also ein Raubkopierer. Und Raubkopierer sind Verbrecher, wie wir schließlich alle wissen:


Dienstag, 22. November 2011

Es wird scho glei DÄMPA

Jeden Tag. Wirklich jeden Tag. Jeden Tag seit etwa vier Wochen starrten mich eine Bohrmaschine und eine Trittleiter vorwurfsvoll vom Wohnungsflur aus an. Ich hatte mir beides  von einem ebenfalls in meinem Haus wohnenden Arbeitskollegen geliehen, um meine Vorhänge anzubringen. Beziehungsweise um endlich HENRY RAND und MERETE an den DÄMPA zu hängen, wie wir Ikea-Profis sagen.

Der erste Anlauf Mitte Oktober endete damit, dass mir drei Tage lang die Ohren klingelten. Das hatte ich einerseits dem ausdauernden Bohren ohne Gehörschutz zu verdanken und andererseits meiner entzückenden, aber etwas simpel gestrickten Nachbarin, die meckernd bei mir vorstellig wurde.

Aus diesen und einigen anderen Gründen, bei denen Faulheit eine nicht unerhebliche Rolle spielte, habe ich mich also vier Wochen lang nicht ans Bohrgerät gewagt. Bis heute.

Freitag, 18. November 2011

Herbstliche Weihnacht

Nun ist es passiert. Ich habe mich soweit assimiliert, dass mir nichts anderes mehr einfällt, als über das Wetter zu schreiben. Immerhin befinde ich mich damit in guter Gesellschaft, denn auch renomierte Autoren wie beispielsweise Douglas Adams sind sich nicht zu schade, den Herbst in New York zu kommentieren:
Nur wenig ist schlimmer als ein Herbst in New York. [...] Wenn in New York der Herbst Einzug hält, riecht die Luft, als habe jemand Ziegen darin gebraten, und falls man Wert darauf legt zu atmen, reißt man am besten ein Fenster auf und steckt den Kopf in ein Gebäude.

Sonntag, 13. November 2011

Essen für Ford-Geschrittene

Das Schöne am Arbeiten mitten in der City ist, dass man nicht auf irgendeinem Werksgelände einkaserniert und der firmeneigenen Kantine auf Gedeih und Verderb (vor allem Verderb!) ausgeliefert ist. Stattdessen geht man mittags einfach ein paar Schritte vor die Tür und ist von einem überwältigenden Futterangebot umgeben.

Die Erdgeschosse Manhattans gliedern sich nämlich grob gesagt in drei mehr oder weniger gleich große Teile: Bankfilialen, ESSEN und Rest. "Rest" umfasst Läden für Klamotten, Souveniers und sämtlichen anderen Kram, der keine Zinsen abwirft und den man besser nicht runterschlucken sollte. ESSEN ist dagegen alles vom schmierigen, anonymen Burgerbräter über die berühmten Delis bis hin zu edlen Steakhäusern.

Ganz oben auf der Liste meiner favorisierten Kaloriendealer steht dabei ein Schnellrestaurant, das mich auch nach einem guten Dutzend Besuchen immer wieder in Erstaunen versetzt: Chipotle.

Freitag, 11. November 2011

Alaaf, Helau, Tätääää

Um euch mal kurz neidisch zu machen: es ist einer der unbestrittenen Vorteile New Yorks, in den kommenden Wochen nicht ständig mit irgendwelchen gruseligen Karnevalssendungen im TV malträtiert zu werden.

In diesem Sinne: viel Spaß in der fünften Jahreszeit.

P.S.: Habe mir beim Veröffentlichungszeitpunkt dieses Postings besonders viel Mühe gegeben...

Dienstag, 8. November 2011

Ein Jahr New York

Ausnahmsweise gibt es heute mal Fremdinhalte. Ein mir unbekannter Herr namens Andrew Clancy hat Eindrücke aus einem Jahr New York in einem schönen Video festgehalten, das ich euch nicht vorenthalten möchte:



Die Kombination der Bilder und der Musik ist wunderschön, auch wenn die Grundstimmung ein wenig melancholisch ist. Aber es muss ja nicht immer Party sein, oder?

An einigen der Orte in dem Video war ich schon, andere habe ich von weitem gesehen oder weiß zumindest, was/wo sie sind. Ein gutes Drittel ist mir noch komplett unbekannt. Aber schließlich hat der Autor ja auch bereits ein ganzes Jahr hinter sich und daher ein wenig Vorsprung. Es gibt also noch Hoffnung für mich!

Hier geht es zum Originalvideo von Andrew Clancy auf Vimeo.

Bewegungsmelder

Mein Appartement liegt ziemlich dicht am Aufzug. Anders als viele seiner amerikanischen Artgenossen übt sich unser Aufzug in Sachen "PLINGs", "PIIIIEPs" und "GONGs" beim Öffnen der Türen in angenehmer akustischer Zurückhaltung. Dadurch werde ich nicht jedesmal in meiner Wohnung durch den Aufzug gestört, wenn jemand unseren Flur betritt oder verlässt.

Außerdem wäre eine derartige Personenmeldefunktion im Aufzug vollkommen überflüssig.

Ich kann nämlich bestätigen, dass diese Funktion bereits von den beiden Hunden meines neuen Nachbarn in ebenso zuverlässiger wie schalldruckstarker Art und Weise erfüllt wird. Rund um die Uhr.

Sonntag, 6. November 2011

Tempus fugit

Eine der am häufigsten gestellten Fragen während meiner Braunschweig-Woche war: "Hast Du eine Wohnung gefunden? Wo wohnst Du? Wie lange brauchst Du zur Arbeit?".

Durch die ersten beiden Fragen outeten sich erstmal alle Nichtleser meines Blogs. ;-)

Auf die letzte Frage bin ich hier allerdings noch nicht so direkt eingegangen. Deshalb lohnt es sich, mal einen genaueren Blick auf die Hauptbeschäftigung vieler New Yorker zu werfen: rumlaufen und rumstehen. Wobei "rumstehen" in den meisten Fällen auch "rumfahren" einschließt, weil die öffentlichen Verkehrsmittel rappelvoll sind.