Seiten

Sonntag, 28. August 2011

Die Ruhe nach dem Sturm

Naja, das war wohl nichts. Irene hat zwar alles gegeben, hat spektakuläre Regenfälle und sehr heftigen Wind gebracht. Aber trotzdem sah es hier in meiner Umgebung heute morgen aus wie nach einem durchschnittlichen Herbststurm. Am Uferweg des Hudson lag ein wenig Treibgut, Bürgersteige und Straßen sind voller Laub und hier und da hat es auch mal einen kleineren Ast erwischt. Das war es dann aber auch schon.

Auch auf der anderen Hudson-Seite, in New York City, scheint sich das Chaos in Grenzen zu halten. Wenn in den Medien schon "entlaubte Bäume" um "umgerissene Baustellenabsperrungen" als Schadensbeschreibung für einen als Jahrhundertsturm angekündigten Hurricane herhalten müssen, kann wohl wirklich nicht viel passiert sein.

Samstag, 27. August 2011

Voll vorbereitet


Checkliste:
  • Akku Privatlaptop: voll
  • Akku Dienstlaptop: voll
  • Akku Diensthandy US: voll
  • Akku Diensthandy DE (Relikt): voll
  • Akku Privathandy: voll
  • Akku Kindle: voll
  • Akku MP3-Player: voll
  • Akkus Kamera: voll
  • Kühlschrank: voll
  • Getränkevorrat: voll
  • Mehrere Wassereimer für provisorische Klospülung: voll
  • Rucksack mit Pass, Bargeld und Klamotten: voll (für den Fall einer kurzfristigen Evakuierung)
  • Weg zur nächsten Notunterkunft: genau im Kopf
Nachdem der Bürgermeister von New York sich sehr fatalistisch geäußert hat ("Es geht um Leben und Tod") und einige hunderttausend Leute in New York evakuiert wurden (die Zahlen schwanken zwischen 250.000 und 370.000), hat jetzt auch "mein" Bürgermeister hier in Jersey City nachgelegt.

Freitag, 26. August 2011

Warten auf Irene

Am Wochenende habe ich Damenbesuch. Irene kommt. Sie wird gegen Samstag mittag eintreffen und wenigstens bis Sonntag bleiben. Vielleicht habe ich am Montag oder Dienstag auch noch was von ihr. Auf jeden Fall werden wir beide aber von Samstag auf Sonntag eine heiße Nacht erleben.

Dienstag, 23. August 2011

Shake well before using...

... steht hier auf vielen Packungen: vor Gebrauch gut Schütteln.

Ein bißchen kann ich jetzt nachfühlen, wie sich der gemeine O-Saft dabei fühlt, nämlich ganz schön mulmig. Ich hatte nämlich heute das zweifelhafte Vergnügen, mein erstes Erdbeben zu erleben.

Freitag, 19. August 2011

Wenn der Volker mit dem Kindle...

Ja, ich bin schwach geworden. Vater, ich habe gesündigt. Noch vor einem Vierteljahr hätte ich es für unmöglich gehalten. Hätte es als einen Verrat betrachtet, einen Verrat an den ca. 150 Büchern, die meine kleine Privatbibliothek ausmachen. Und doch habe ich es getan.

Ich habe mir einen E-Book-Reader zugelegt. Den Amazon Kindle in der 3G-Variante.

Mittwoch, 17. August 2011

Der rechte Pfad

Ich lästere in meinem Artikeln ja häufig über die vielen Kleinigkeiten ab, die aus deutscher Sicht hier in New York soviel schlechter (oder zumindest anders) laufen, als man es gewohnt ist. Man könnte auch sagen, dass ich den typischen deutschen Meckerhannes mache, dem nie was recht ist.

Bild der nagelneuen PATH-Wagen
(Quelle: Wikimedia Common, Trevor Logan)
Bei soviel Nörgelei ist es angebracht, auch mal etwas Positives zu beschreiben. Und da drängt sich mir die PATH-Bahn auf, mit der ich täglich wie tausende andere auch zwischen New Jersey und New York  pendle. Keine Bange, ich mache jetzt hier nicht den eisenbahnverliebten Pufferküsser (Fachbegriff: "ferrosexuell"), der sich elegisch über den Anmut und die Grazie ausläßt, mit denen die Bahn gleichsam über die Schienen zu schweben scheint. Blödsinn. Auch den Sicherungstechniker in mir versuche mal vorübergehend zu deaktivieren, auch wenn das nicht 100%ig klappen wird.

Ich möchte euch einfach nur ein paar beeindruckende Zahlen nennen:

Montag, 15. August 2011

Multi-Kulti

Szene:
Montag abend so gegen sieben Uhr, Feierabendbier in einer kleinen Kneipe in 35. Straße, zwischen 7. und 8. Avenue

Dramatis Personae:

  • Volker: Deutscher, seit kurzem in New York
  • Kollege 1: Makedonier, mehr als 30 Jahre in Berlin, jetzt ebenfalls in New York. Verheiratet mit einer Finnin.
  • Kollege 2: Amerikaner, hat einige Jahre in Braunschweig gelebt
  • Kellnerin: Albanierin, zusammen mit ihrem deutschen Freund aus Stuttgart in New York, der für Daimler arbeitet
  • Bier: mexikanisch (Corona)

Es war herrlich.

Ohne jetzt eine politische Diskussion lostreten zu wollen: wir hatten nicht zuletzt deshalb soviel Spaß, weil alle -- mit Ausnahme des Bieres -- ganz passabel die Landessprache beherrschten und sich hinsichtlich des Umgangs miteinander auf die örtlichen Sitten und Gebräuche geeinigt haben. Ich glaube, die Kurzbeschreibung dafür ist "Integration".

Sonntag, 14. August 2011

Affenfelsen 3.0

Ich habe eine Wohnung gefunden! Zumindest mit 99,8% Wahrscheinlichkeit, weil zwischen dem Mietvertrag und mir noch die positive Bewertung einer Art "Bewerbung" steht, in der ich mich zu meinen Einkünften und zurückliegenden Mietverhältnissen erklären muss. Mir wurde aber signalisiert, dass das aufgrund des guten Namens meines Arbeitgebers (wichtig!) und der ausreichenden Anzahl an Ziffernstellen in meinem Jahresgehalt (wichtiger!) eher eine Formsache sei.

Donnerstag, 11. August 2011

Poststelle

Gerade eben habe ich eine Mail an das Finanzamt Braunschweig-Altewiekring geschickt, um Konto- und Adressfragen rund um die Erstattung zuviel gezahlter Kfz-Steuer zu klären. Durch den Verkauf meines Autos ist nämlich ein "Steuerüberschuss" angefallen.

Man muss dem Finanzamt zugute halten, dass sie überhaupt per Mail erreichbar sind und man die Adresse auch ganz leicht herausfindet. Okay, ich weiß nun nicht, ob die zeitnah auf meine Mail reagieren, aber davon gehe ich einfach mal aus.

Montag, 8. August 2011

Flächenbrand

Eigentlich soll es in diesem Blog ja nicht um Politik und Wirtschaft gehen, sondern um locker-launige Berichte aus der neuen Welt. Allerdings drängt sich mir zunehmend der Verdacht auf, dass die Possen unserer Volksvertreter und Finanzjongleure meine bescheidenen Erlebnisse in NY bei weitem in den Schatten stellen. Daher seien ihnen hier ausnahmsweise mal ein paar Zeilen gewidmet, denn schließlich ist das, was da abläuft, ebenfalls "Wahnsinn" und somit konform zum Titel meines Blogs.

Samstag, 6. August 2011

7 Quadratmeter, 2-lagig

Entfernungen und Geschwindigkeiten in Meilen messen: ok.

Temperaturen in Fahrenheit: nicht schön, aber man gewöhnt sich dran.

Die Größe von Personen in Fuß und Inch angeben: na gut.

Aber das hier ist vollkommen absurd:

Affenfelsen Reloaded

Fans und Bewohner des schönen Braunschweigs kennen gleichermaßen eines der bekanntesten Bauwerke der Stadt: den Affenfelsen. Eigentlich heißt das Ungetüm "Appartementhaus an der Mühlenpfordtstraße" oder kurz "APM" und ist Braunschweigs größtes Studentenwohnheim. Für 852 Insassen wurden dort vor etwa 35 Jahren 657 Wohneinheiten in Beton gegossen, die strategisch günstig in Kriechweite zur Mensa und zum Zentralbereich der TU liegen. Äußerlich ähnelt das Wohnheim einer Kletteranlage für Affen im Zoo (zumindest in den Zoos der 70er, nehme ich an) und ist daher seit vielen Studentengenerationen als "Affenfelsen" bekannt.

Die Atmosphäre im Inneren liegt irgendwo zwischen JVA-Zellentrakt und Hotel-Bettenburg, mit dem einzigen Unterschied, dass in den Affenfelsenfluren immer der intensive Geruch asiatischen Essens in der Luft und ein ganzer Haufen Müll auf dem Boden liegen. Zieht man noch die Geräumigkeit der meisten Zimmer in diese Betrachtung mit ein, schlägt beim Vergleich JVA vs. Bettenburg das Pendel deutlich Richtung JVA aus.

Donnerstag, 4. August 2011

Sitz-Bank

In meiner grenzenlosen Naivität bin ich am letzten Donnerstag, also vor genau einer Woche, mal "schnell eben" von der Arbeit aufgestanden, um ein Bankkonto zu eröffnen. Kollegen hatten mir die HSBC-Bank empfohlen, aber damit wusste ich beinahe schon mehr, als ich offiziell eigentlich wissen durfte.

Denn mein zentraler Ansprechpartner für diese Themen ist mein "Relocator", der von meinem Brötchengeber dafür bezahlt wird, mir in NY auf die Beine zu helfen. Der Punkt Kontoeröffnung ist dabei explizit in seiner Beauftragung erwähnt. Das ist aber letzten Endes fast egal, weil der Relocator ohnehin nichts aus eigenem Antrieb unternimmt, sondern ich ihm für jeden Sch**ß einen hilfreichen Tritt den Relocater-Hintern geben muss.

Montag, 1. August 2011

Auf Tønsberg-Entzug

Hach ja... habe gerade die Teilnehmerliste des diesjährigen ISBT Tønsberg gelesen und viele bekannte Namen darunter gefunden. Es erfüllt mich mit Stolz, dass "mein" Team Braunschweig die meisten Spieler stellt, sogar ohne meine Teilnahme. Schließlich kann ich nicht mal eben von NY nach Norwegen hopsen, so dass das Turnier ohne mich stattfinden muss. Das wiederum erfüllt mich ein bißchen mit Wehmut....