Seiten

Montag, 12. November 2012

Sechs Minuten mit Sandy

So, hier die versprochenen Bilder von Sandy, diesmal als Video!


Sechs Minuten mit Sandy from Volker K on Vimeo.

Um es gleich vorweg zu nehmen: die Bilder, die ihr im Fernsehen oder im Internet gesehen habt, werden spektakulärer gewesen sein. Aber dafür ist in meiner Nachbarschaft zum Glück zu wenig passiert.

Und: ich habe weder Parkinson noch war ich bei den Aufnahmen besoffen; das meiste ist ohne Stativ oder sonstige Stütze aber dafür mit Seitenwind aufgenommen, so dass manche Szene ein wenig wackelig daher kommt.

Außerdem dokumentiert dieses Video eindrucksvoll, dass ich definitiv keine Karriere als Nachrichtensprecher vor mir habe....

Viel Spaß!

Freitag, 2. November 2012

Sandy war hier

Okay, das ist verdammt blöd gelaufen.

Meine Prognose eines "kräftigen Herbststurms" war dann wohl doch ein bißchen tief gegriffen, obwohl die vorhergesagten Windgeschwindigkeiten und meine letztjährigen Erfahrungen mit Irene diese Prognose stützten. Nun, sei's drum.

Hier ein kurzer, teils stenographischer Lagebericht:

Samstag, 27. Oktober 2012

Wir werden alle sterben!!1!

... da sind sich alle einig und sämtliche bisherigen Befunde sprechen eindeutig dafür. Beträchtliche Unsicherheit besteht noch hinsichtlich des genauen Zeitpunkts des Ablebens. Glaubt mein meiner Umgebung, dürfte ich für mich nur noch etwa 48 h veranschlagen.

Dann ist Sandy hier.

Mittwoch, 3. Oktober 2012

Lebensmüder Fensterputzer

Von den dämlichen aber leider allgegenwärtigen Schiebefenstern hatte ich ja bereits vor ein paar Monaten berichtet. Wenig überraschend liegt es in der Natur dieser Schiebefenster, sie nicht aufschwenken zu können. Sicherlich fragen sich nun die vielen hier mitlesenden engagierten Hausmänner und Hausfrauen, wie man solche Fenster von außen reinigt. Noch dazu bei Hochhäusern.

Die Antwort ist im Prinzip ganz einfach: die ganzen Muttersöhnchen und Feiglinge seilen sich außen am Hochaus ab, in der Regel auf einer mehrfach gesicherten Arbeitsbühne, seltener direkt an Seilen. Echte Männer dagegen machen das so wie auf den folgenden Bildern:

Samstag, 22. September 2012

Alles Kappes!

Ich habe eine sensationell gute Nachricht: unsere Umwelt ist gerettet! Alle Probleme sind gelöst, die Verschmutzung eingedämmt und die drohende Erdölknappheit der kommenden Jahrzehnte dürfte sich ebenfalls in Wohlgefallen aufgelöst haben!

Überraschenderweise kommt die Rettung nicht in Gestalt von mittlerweile in der Bourgeoisie versackten Ökobewegungen wie Greenpeace, den Grünen oder dem WWF daher. Mittnichten! Unser aller Erlöser ist die Wassermarke Poland Spring, die hier mit einer Errungenschaft wirbt, deren Bedeutung irgendwo zwischen dem Heiligen Gral und der Kalten Fusion einzuordnen ist.

Dienstag, 11. September 2012

11th 9/11

Heute war der 11. Jahrestag der Anschläge vom 11. September 2001. Also das 11. 9/11. Zum Gedenken wurde der Hauptturm des im Bau befindlichen "neuen" World Trade Centers (Turm 1, kurz: 1WTC) in den US-Flaggenfarben blau-weiß-rot angeleuchtet bzw. ausgeleuchtet.

Da ich bekanntlich mein Domizil in New Jersey, also WESTLICH von Manhattan habe, genieße ich regelmäßig das einzige Privileg, um das die Jersey-Leute (heimlich) von den New Yorkern beneidet werden: den Sonnenuntergang, der sich auf der vollverchromten und verglasten Skyline Manhattans widerspiegelt. Zusammen mit der heutigen 1WTC-Beleuchtung ergab das heute ein spektakuläres Panorama, das ich so gut es ging mit meiner kleinen Hosentaschenknipse einzufangen versucht habe.

Bilder nach dem Klick....

Donnerstag, 23. August 2012

Der Ampelmann

Heute kam das Fass zum Überlaufen. Nachdem ich mich Anfang der Woche zwei Tage lang mit einer konzernweiten Designabteilung für Printerzeugnisse herumgeschlagen habe, deren Inkompetenz und Ignoranz jeder Beschreibung spottet und die eigentlich einen eignen Blogeintrag wert wäre, kam heute ein Kollege irgendeiner Stabsabteilung mit der Bitte um eine "Folie für das Management" um die Ecke.

Nach kurzem Blick auf die Folienvorlage habe ich erstmal den Gernot Hassknecht gemacht und den umsitzenden Anwesenden eine überzeugende Kostprobe meines englischen Schimpfwortschatzes gegeben.

Langsam bin ich es nämlich wirklich leid. Es kotzt mich an. Ich habe es satt, immer neue Anfragen nach irgendwelchen Ampel- oder Matrixdarstellungen komplexer Fragestellungen zu bekommen. Liebe Freunde: das ist Quatsch, Zeitverschwendung, Augenwischerei! Die Welt ist keine Ampel! Die Welt ist keine Matrix, ist nicht zweidimensional! Die Aussagen dieser tollen, bunten Folien sind komplett beliebig! Ihr macht euch selber etwas vor! Ihr lebt in einer PowerPoint-Parallelwelt! Ihr fällt Entscheidungen über Probleme, die ihr nicht vollständig verstanden habt! Denkt nur einmal fünf Minuten darüber nach, wie diese tollen Bilder in euren PowerPoint-Folien zustande kommen und was sie wirklich aussagen. Löst euch von eurem Anspruch, sämtliche Fragestellungen entscheidungsadäquat in Form eines bunten Bildes aufbereiten zu lassen! DAS. GEHT. NICHT.

Mich regt das dermaßen auf, dass ich jetzt gerade, wo ich dieses schreibe, innerlich wieder so aufbrause, dass ich ernsthafte Schwierigkeiten habe, einen einigermaßen strukturierten Artikel zusammenzustammeln. Versuchen wir's trotzdem.

Freitag, 17. August 2012

Yes, we can! Or not?

Seit ein paar Jahren schaut die Eisenbahnwelt gebannt in die USA, in letzter Zeit mit zunehmendem Erstaunen. Lustigerweise lohnt es sich auch für Nicht-Eisenbahner, sich die Ursachen dafür einmal genauer anzusehen, weil sich dadurch ein paar spannende Einblicke in die amerikanische Denke ergeben.

Zur Einstimmung muss man wissen, dass Züge in Amerika gerne mal frontal zusammenstoßen und dass Autofahrer ab und zu Probleme haben, das Rotlicht an Bahnübergängen korrekt zu interpretieren. Vielleicht überschätzen sie auch einfach nur die Stabilität ihrer überkandidelten SUVs und Pickups, was sich als fataler Fehler herausstellen kann, wenn sich ein 2 Meilen langer, 10.000 Tonnen schwerer und 80 km/h schneller Güterzug nähert. Da sollte man besser nicht im Weg stehen, weil der alles unterhalb der Größe eines handelsüblichen Mittelgebirges einfach platt macht. Naja, jedenfalls sterben jedes Jahr in den USA ca. 800 Personen bei Zugunfällen aller Art und etwa zehnmal so viele werden verletzt.

Montag, 13. August 2012

Prophylaktisch erschossen


Aus aktuellem Anlass reaktiviere ich mal mein Blog. Es geht nämlich um eine kurze Meldung zur Nachrichtenlage: am Sonntagnachmittag wurde ein Mann von der New Yorker Polizei erschossen. Beinahe unter meinem Bürofenster. EXAKT vor der Tür der Chipotle-Filiale, wo ich für gewöhnlich montags (so auch heute, nicht einmal 24 h nach dem Schusswechsel) zu Mittag esse.

Mittwoch, 18. April 2012

Raster-Fahnung: Warum amerikanische Städte anders sind

Amerikanische Städte sind irgendwie komisch. Sie wirken weniger wie "gewachsen", sondern vielmehr wie "ausgerollt". Flechtengleich überziehen viele Städte mit ihrem immer gleichen Straßen-Schachbrettraster die Landschaft, was sich vor allem aus dem Flugzeug sehr schön beobachten lässt. Im Landeanflug offenbart sich dann die ungewohnte innere Struktur vieler Städte genauer: es gibt große, klar abgegrenzte Wohngebiete, daneben dann große, klar abgegrenzte Geschäftsgebiete und im Anschluss daran irgendwo große, klar abgegrenzte Industriegebiete. Wer schon einmal SimCity gespielt hat, weiß, wovon ich rede.

Vor allem durch Begriff "Wohngebiet" darf man sich nicht verwirren lassen. Vielerorts (weniger im Großraum New York, zugegebenermaßen) wird der Name ernst genommen. In einem Wohngebiet wird gewohnt. Supermarkt, Krankenhaus, Ärzte, Friseur, Altenheim etc. finden sich dort kaum. Stellt euch ruhig die typischen Klischee-Suburbs vor. Die gibt es wirklich. Die mit ihnen einhergehende starke Entmischung der Lebens-, Arbeits- und Geschäftsgebiete ist meines Erachtens nach auch der Grund, warum hier jeder Weg mit dem Auto zurückgelegt wird: egal was man gerade braucht, es befindet sich mit hoher Wahrscheinlichkeit am anderen Ende der Stadt.

Sonntag, 8. April 2012

Don't Pay The Ferryman

Geographisch bzw. topologisch befinde ich mich in einer misslichen Lage. Ich wohne zwar nur 1,9 km Luftlinie von Manhattan entfernt, aber davon sind 1,8 km Wasser. Unschön.
Vor allem wenn man wie ich mit dem Gedanken spielt, mal ab und zu mit dem neuen Rad zum Arbeitsplatz auf der anderen Seite des Wassers zu fahren. Zwar darf man grundsätzlich Fahrräder mit in die Bahn nehmen, mit der ich täglich den Hudson unterquere ("PATH"). Die Mitnahme ist sogar kostenlos. Aber leider ist die Mitnahme während der werktäglichen Rushhour nicht gestattet, weil die Oberbahnies nicht ganz unrichtig argumentieren, dass Fahrräder die auf Presspassung basierende Befüllung der Züge zu den Pendler-Stoßzeiten zu sehr behindern. Argumentation nachvollziehbar, aber -- ich wiederhole mich -- unschön.

Es müssen also andere Wege her.

Sonntag, 1. April 2012

Liebe Rechteverwerter,

...mögt ihr allesamt an eurem Dreckscontent ersticken. Räudige Fäule soll eure armseligen Körper befallen und die Arthritis eure vor Gier krummen Finger lähmen. Dazu noch ein wenig Haarausfall und das Bild wird langsam rund.

Warum ich mich so ärgere?

Dienstag, 27. März 2012

Das kleine Schwarze

Nun, da es offiziell Frühling ist (meteorologisch? kalendarisch? thermisch? optisch? Komme da immer durcheinander mit den verschiedenen Stichtagen), wurde die Frage der Fahrradbeschaffung für mich wieder dringlicher. Nach dem Umzug in meine eigene Wohnung Anfang Oktober hatte ich das Thema ja zunächst offiziell zurückgestellt, in der Annahme, dass ich im Winter nicht unbedingt ein Fahrrad brauche und ich ohnehin erstmal andere, dringendere Probleme habe.

Nun ist der Winter in diesem Jahr zumindest hinsichtlich Schneefall komplett ausgefallen und wir hatten in erster Linie einen langen, überwiegend sonnigen und zum Teil schnatterkalten Herbst. Also nichts, was einen vom Radfahren hätte abhalten können. Aber naja, sowas weiß man immer erst hinterher.

Sonntag, 25. März 2012

Und wenn er nicht gestorben ist...

... dann bloggt er noch heute.

Nachdem ich viele Wochen nichts geschrieben habe, ist das hier nun fast wie ein Neuanfang. Selbstverständlich habe ich gute Ausreden für meine Untätigkeit in der letzten Zeit, damit ihr mir zumindest nicht ganz ohne Gegenwehr das Schild "Fauler Sack!" umhängen könnt.

Angefangen hat meine Blog-Faulheit mit Besta. Besta ist am 12. Februar bei mir eingezogen und lümmelt seit dem unentwegt im Wohnzimmer rum. Am ersten Tag hatte ich ein wenig Ärger mit Besta, weil Besta nicht so wollte wie ich wollte. Es floss sogar ein klein wenig Blut. Aber mittlerweile haben wir uns arrangiert und kommen sehr gut miteinander aus. Es ist fair zu sagen, dass Besta größer und schwerer ist als ich, aber dafür hat Besta eindeutig die glattere... ääääh... "Haut". Das hier in der Mitte ist Besta:

Mittwoch, 8. Februar 2012

Weichei blau-rot

Nun haben wir es also geschafft, der 46. Superbowl ist Geschichte. Hysterie und Alkoholspiegel sinken wieder auf amerikanisches Normalmaß und so manch einer wird jetzt ernsthaft über eine Frühjahrsdiät nachdenken müssen. Denn während des Spiels am vergangenen Sonntag wurden in Amerika ungefähr
  • 1,25 Milliarden Chicken Wings,
  • 20.000 Tonnen Tortillachips,
  • 22.000 Tonnen Kartoffelchips und
  • 400 Millionen Liter Bier
verdrückt. Die Zahlen kommen aus einer sehr schönen Infografik des Wall Street Journal und dürfen daher wohl als halbwegs seriös angenommen werden (Link zum zugehörigen Artikel).

Am gestrigen Dienstag gab es dann in Manhattan den großen Empfang der siegreichen New York Giants zur besten Bürozeit um 11 Uhr vormittags. Sieht man davon ab, dass morgens in der U-Bahn etliche Leute ganz in Blau und/oder Rot gekleidet waren (den Farben der Giants) und dass gegen Mittag das Gejohle einiger Fans, die erkennbar seit Sonntag keine Gelegenheit zum Ausnüchtern hatten, bis zu uns in den 16. Stock dröhnte, habe ich von alldem nichts mitbekommen.

Das Spiel habe ich mir übrigens nicht angesehen. Hätte auch vermutlich wenig Sinn gehabt, weil mir die Regeln und Hintergründe des American Football irgendwie verschlossen bleiben. Es geht schonmal damit los, dass der Ball nicht aus Kork ist und keine Federn hat. Und dass den Spielern offenbar vor Spielbeginn die Schläger abgenommen werden. Und dass ständig jemand vergisst, das Netz zu spannen. Kein Wunder also, dass die Spieler alle sauer sind und sich ständig in den Haaren bzw. Helmen liegen.

Nach dem zu urteilen, was ich bislang auf diversen Kneipenfernsehern von American Football gesehen habe, besteht das Spiel offenbar aus zwei Gruppen rücksichtsloser Leute, die auf ein Signal hin aufeinander zu laufen und mit roher Gewalt versuchen, das jeweils andere Ende des Spielfelds zu erreichen.

Da frage ich mich doch, warum ich dafür denn bitte Fernsehen schauen oder in ein Stadion gehen soll. Diesen Kampf erlebe ich schließlich jeden Tag am Leib an einer durchschnittlichen New Yorker Fußgängerampel... und zwar ohne Schutzausrüstung!

Alles verweichlichte Feiglinge, diese Footballspieler!

Samstag, 4. Februar 2012

Heiz ist Geil! (Low-Tech-Land Teil 4)

Auch wenn ich hier im Blog, wo wir ja praktisch unter uns sind, gerne über Amerika ablästere, so versuche ich im echten Leben gegenüber meinen amerikanischen Kollegen doch eher zurückhaltend daherzukommen. Denn wenn man von seinem Arbeitgeber aus der "Großen Zentrale" in die "Kleine Auslandsvertretung" abkommandiert wird, läuft man unweigerlich Gefahr, völlig unbelastet von jeglichem Wissen um lokale Begebenheiten "denen da drüben" mal zu sagen, was sie alles falsch machen. Und natürlich, wie man es richtig macht. Nämlich auf die deutsche Weise. Das kommt nicht immer gut an und würde einem zu Recht als (deutsche) Besserwisserei und Arroganz ausgelegt.

Ich bin mir also des faden Beigeschmacks meiner typisch deutschen Nörgelei hier durchaus bewusst. Aber wisst ihr was? Ich hab gerade einen Lauf und nörgle daher mal einfach fleißig weiter! Ist ja alles nicht persönlich gemeint und außerdem bemühe ich mich so gut es geht darum, sachlich zu bleiben... ;-)

Durch diese Einleitung einigermaßen innerlich vorbereitet können wir uns nun in aller Demut einem weiteren Thema zuwenden, bei dem die Amerikaner auf breiter Front versagen: Heizungen.

Sonntag, 29. Januar 2012

Ad ACTA

Den eigentlich für heute geplanten Low-Tech-Artikel stelle ich aus aktuellem Anlass mal kurz zurück. Wir sollten uns mal nämlich kurz über ACTA unterhalten. Die Situation rund um ACTA ist durch dieses leicht abgewandelte Zitat wohl ganz gut umrissen:
"Brigitte Nielsen ist Dschungelkönigin!". Alle so: "AHHHH!". "ACTA wurde unterzeichnet und beschneidet das Internet!". "Meh. Was ist ACTA??".
Auch wenn ihr kein Interesse an (Netz-)Politik habt, so sollte euch doch klar sein, dass ein internationales Abkommen, das
  • weitestgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit verhandelt,
  • von den großen Rechteverwertungs-Lobbyisten wie der MPAA und der  RIAA initiiert
  • und schließlich diskret im EU-Fischereiausschuss ratifiziert
wurde, nichts Gutes bedeuten kann. Daher nehmt euch bitte ein paar Minuten Zeit für das folgende Video:


Mittwoch, 25. Januar 2012

Low-Tech-Land, Teil 3

In Teil 1 und Teil 2 meiner kleinen Serie habe ich ja ein wenig über die kleinen Alltagsdinge gelästert, die hier so erschreckend schlecht gelöst sind. Meine durchgängige Arbeitshypothese in den ersten beiden Texten war: den Amerikanern fehlt entweder der Elan oder das Geschick, existierende, bessere Lösungen im eigenen Land einzuführen. Lustigerweise haut aktuell ein amerikanischer Romanautor in die gleiche Kerbe und proklamiert: "Die Amerikaner sind fett und müde". In dem Artikel heisst es weiter: "Das Land könne gar auf das Niveau eines Entwicklungslandes abrutschen.".

Samstag, 21. Januar 2012

Carpe Diem

Bin gerade von einem lustigen Abend mit ein paar Freunden/Kollegen zurückgekommen. Wir haben ein paar der Kneipen und Clubs in der Washington Street in Hoboken besucht. Die Washington Street müsst ihr euch als eine laaaaange Kneipenstraße vorstellen, die u. a. von den in der Parallelstraße "arbeitenden" Studenten des Stevens Institute of Technology frequentiert wird. War wirklich ein schöner Abend.

Auf dem Rückweg zwischen Bahnstation und Wohnung plärrte mich der MP3-Player noch mit einem Lied zu, das ich lustigerweise bereits auf meinem Ausreiseflug im Juli gehört hatte, aber seitdem irgendwie vergessen hatte. Trotzdem kam es mir schon damals irgendwie "tiefsinning" vor, obwohl viele von euch es einfach als platten Pop abtun würden:


Von der Musik mag man halten, was man möchte. Aber
"These are the days worth living,
these are years we're given,
these are the moments,
these are the times,
let's make the best out of our lives!"
ist irgendwie genau das, was hören möchte, wenn man gerade einen neuen Lebensabschnitt beginnt und (vorübergehend) nach New York auswandert.

Ein modernes "Carpe Diem", sozusagen. Und was soll ich sagen? Bin mittendrin... ;-)

P.S.: Hoffe, dass euch in Deutschland die GEMA keinen Strich durch die Rechnung macht und ihr das Video abspielen könnt...

Mittwoch, 18. Januar 2012

Low-Tech-Land, Teil 2

Lasst uns den kleinen Rundgang im Haushalt fortsetzen, den wir in Teil 1 begonnen haben, und uns dem Thema "Sanitäre Einrichtungen" zuwenden.

Als das größte Ärgernis im Alltag empfinde ich hier die Wasserhähne. Der in Deutschland weit verbreitete Einhebelmischer ist hier nämlich weitestgehend unbekannt, so dass alle Wasserhähne getrennte Regler1 für Kalt- und Warmwasser haben. Das klingt jetzt nicht soooo nervig, ist es aber.

Jedesmal, wenn man den Wasserhahn auf- oder zudrehen will, muss man zwei Regler bedienen. Jedesmal beim Aufdrehen muss man aufs neue die Temperatur zurechtfummeln. Meistens muss man irgendwie über Kreuz greifen und beispielweise den rechten Regler mit der linken Hand bedienen, weil eine Hand entweder voll oder eingesaut ist. Sind beide Flossen eingesaut, kann man das Wasser nicht durch Anstupsen eines Einhebelmischers -- z. B. mit dem Handrücken -- starten; nein, man muss das Warm- und Kaltwasserventil angriffeln, dabei alles dreckig machen und kann dann danach Hände und Wasserhahn ausgiebig reinigen.

Sonntag, 15. Januar 2012

Das Superpanorama

In Zeiten, in denen jede dahergelaufene Billigknipse die Aufnahme von Panoramabildern ermöglicht, gehört das Zusammenstückeln einzelner Bilder zu einem Panorama endlich der Vergangenheit an, oder?

Ha! Weit gefehlt! Die nächste Eskalationsstufe ist das Zusammenstückeln von Panoramaaufnahmen!

Samstag, 14. Januar 2012

Knickt er ein?

Ich habe etwas Kapital, das ich bereit wäre, zu investieren. Momentan suche ich aber noch nach einer geeigneten Investitionsform. Früher habe ich, wie andere auch, mein Kapital in mehrere verschiedene Kanäle gesteckt, die alle ihre Vor- und Nachteile haben, sich aber insgesamt ganz angenehm ausglichen. Ich hatte trotz der Vielfalt den Überblick und bin im Großen und Ganzen recht gut damit gefahren.

In den letzten ein, zwei Jahren musste ich aber beobachten, dass viele meiner Freunde und Bekannten umschichteten und von dieser diversifizierten Anlageform abgewichen sind. Alle investieren jetzt nur noch in einen einzigen Markt, in eine einzige Währung. Einigen sind die damit verbundenen Risiken bewusst; allerdings werden derzeit traumhafte Renditen ausgeschüttet, was das Risikodenken in den Hintergrund treten lässt.

Das Kapital: meine persönlichen Daten.

Der neue Markt: Facebook.

Mittwoch, 11. Januar 2012

Low-Tech-Land, Teil 1

Man fragt sich hier ja unweigerlich, wie es die USA so weit gebracht haben. Denn viele alltägliche Dinge sind hier erstaunlich schlecht gelöst und jeder, der seinen Verstand nicht bei der Einreise abgegeben hat, kann über manches nur staunen.

Schauen wir uns doch mal ein wenig im Haus bzw. im Haushalt um. Da hätten wir beispielsweise Türen. Einfache Zimmertüren. Man sollte doch meinen, dass eine Nation, die immerhin den Mikrochip erfunden hat und aus dem Wohnzimmer heraus mittels unbemannter, ferngesteuerter Drohnen samt Scharfschützengewehr Leute abknallen kann, mit der Komplexität einer Zimmertür klarkommt.

Mitnichten.

Sonntag, 8. Januar 2012

Das bettelnde Beuteltier

Nun habe ichs amtlich: ich bin ein Beuteltier. Diese Einstufung hat Christina vorgenommen. Christina war meine heutige Kassierin im Supermarkt. Anders als ihre Kollegin vor ein paar Wochen hat mich Christina heute, nachdem ich meine Einkäufe in mitgebrachten Leinenbeuteln und im Rucksack verstaut hatte, aus ihrem adipösen Mondgesicht angelächelt und mir ein
"Thanks for baggin'!"
entgegengeschmettert. Vielen Dank, dass Sie ihre eignen Beutel ("bags") mitgebracht haben!

Für eine Sekunde war ich irritiert, weil "bagging" mehr oder weniger homophon zu "begging" ist, was sinngemäß etwa einem "Danke fürs Betteln" gleichgekommen wäre. Und das hört man als regulär zahlender Kunde nicht alle Tage von einer Kassierin. Außerdem war mir der Begriff "bagging" bislang so nicht bekannt. Also einfach höflich lächeln, nicken und sich verabschieden. Da sie ihren Satz mit "Thank you..." eingeleitet hatte, kann es so wichtig nicht gewesen sein, was sie von mir wollte...

Ein paar Augenblicke später war mir dann klar, was Christina meinte. Danke fürs Beuteln. Aber gerne doch! Als ich nach dem Beuteln die Einkäufe zurück in meine Wohnung schleppte, sinnierte ich noch ein wenig über die neue Vokabel und da fiel mir ein, dass der Protagonist aus "Herr der Ringe", Frodo Beutlin, im Original als "Frodo Baggins" bezeichnet wird. Also noch ein ein Beuteltier! So gesehen befinde ich mich also in allerehrenwertester Gesellschaft. Vielleicht kann mir Gandalf dann ja das nächste mal die Einkäufe nach Hause zaubern, dann muss ich sie nicht anderthalb Kilometer zu Fuß durch Jersy City wuppen....

Freitag, 6. Januar 2012

P.T.O.

Nun ist es soweit... mein "Urlaub" in Deutschland neigt sich dem Ende zu. Am morgigen Samstag werde ich gegen Mittag in Münster/Osnabrück losfliegen und dann über München nach Newark weiterjetten.

Nach etwa dreiwöchiger "Vollpension" bei meinen Eltern (um das Wort "Mast" zu vermeiden) muss ich nun also mein New Yorker Leben wieder aktivieren. Durch die lange Zeit hier in Bramsche -- mit kurzen Abstechern nach Braunschweig und Enschede -- kommt es mir jetzt gerade, da ich dieses schreibe, reichlich bizarr vor, dass ich Montag wieder in New York zur Arbeit gehen soll. Fühlt sich fast ein wenig wie meine Ausreise im Juli an, nur dass ich diesmal glücklicherweise keinen Umzug stemmen muss! ;-)

Wie ich bei Gesprächen mit Freunden festgestellt habe, bedarf das gesamte Thema "Urlaub" ohnehin noch einer kleinen Erläuterung, so dass ich diese Gelegenheit nutzen und noch ein wenig was zu amerikanischen Urlaubsregelungen schreiben werde.