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Dienstag, 27. Dezember 2011

Geront

Einmal musste es ja soweit kommen. Offenbar bin ich in diesem Jahr der Älteste unter den Braunschweiger Teilnehmern ("Team Braunschweig" (Jungs) und "giewhcsnuarB maeT" (Mädels)) beim "ISBT Enschede" (ISBT = "International Students Badminton Tournament").

Letztes Jahr hatte ein etwas älterer Vereinkollege noch den Anstand, mitzufahren und mir dadurch den Altersvorsitz zu ersparen. Doch heuer liegt die Rolle des Geronten wohl bei mir. Eine hohe Verantwortung! Nicht zuletzt, weil wir mal wieder ein paar "Rookies" dabei haben, denen ich mit meinen fast 10 Jahren Enschede-Erfahrung ein leuchtendes Beispiel geben sollte. Mal schauen, ob ich dieser Verantwortung gerecht werden kann...

Offen gestanden sehe ich mich allerdings eher ab dem Abend des zweiten Tages bewegungsunfähig auf meiner Luftmatratze vor mich hin vegetierend, weil ich mangels Training in den vergangenen Monaten wohl kaum die drei kommenden Tage mit jeweils vier Spielen aushalten werde. Zwei Stunden rumdaddeln kurz vor Weihnachten lassen jedenfalls für das Turnier Böses ahnen: Ich hatte etwa drei Tage Muskelkater von ein wenig gemütlichem Sparflammenbadminton an einem Sonntagabend....

Aber so ist das eben, wenn man -- so wie ich -- schon vor einiger Zeit die magische Grenze von 30 Jahren überschritten hat und sich die letzten Monate in New York den A*sch im Büro plattgesessen hat: Der Apparat macht einfach nicht mehr ganz so anstandslos mit wie früher. Und da ich weiß, dass sich einige meiner Leser so langsam dieser magischen 30er-Grenze nähern, hier eine kleine Einstimmung auf den 29. bzw. 30. Geburstag  ;-)

(Quelle: Johannes Kretzschmar, Beetlebum's Blog,
Eintrag "X-1: Gnadenfrist", Lizenz: BY-NC-ND)

Wir sehen uns in Enschede!

Sonntag, 25. Dezember 2011

Frohe Weihnachten!

Zunächst erstmal allen Lesern frohe und erholsame Weihnachten!

Weihnachten ist ja diese besondere Zeit, in der alle an ihren Geburtsort zurückkehren und sich ihrer Herkunft besinnen:
And in those days Caesar Augustus decreed that all must return to the town of their birth, that they might sort out their parents' computers
Nun ja, ganz falsch ist das nicht ;-)

Mittwoch, 21. Dezember 2011

Fluchreise

Es ist eine denkbar schlechte Idee, in der Vorweihnachtszeit von New York nach Frankfurt zu fliegen, so wie ich es letzten Donnerstag / Freitag getan habe. Die Touri-Quote unter den Passagieren ist dieser Tage nämlich signifikant erhöht, was den Flug nicht eben entspannender macht. Zumindest nicht in der Economyklasse.

Donnerstag, 15. Dezember 2011

Ja, er blogt noch, er blogt noch, ...

Nein, ich wurde nicht verhaftet, überfallen, entführt, bin nicht erkrankt und es ist alles in Ordnung. Ich habe es nur in den letzten Tagen nicht zum Bloggen geschafft. Wir hatten ebenso zahlreichen wie hohen Besuch aus Deutschland, unsere Firmenweihnachtsfeier hat stattgefunden, ich bin auf dem Heimweg im Zug eingeschlafen und habe meine Haltestelle verpasst, es waren Weihnachtseinkäufe zu tätigen, usw.

Heute abend waren wir noch mit ein paar (geschäftlichen) Besuchern essen und danach habe ich meine Taschen gepackt, weil ich in ca. 14 Stunden direkt von der Arbeit aus für den Weihnachtsurlaub nach Deutschland aufbrechen werde! Freitagmorgen werde ich in Münster/Osnabrück landen.

Als kleines Jahresabschluss-Leckerli aus New York hier noch ein Bild vom großen Weihnachtsbaum am Rockefeller-Center, das ich vorhin ganz frisch auf dem Rückweg vom Essen aufgenommen habe:


Soviel also "live" aus New York für dieses Jahr! Da sich einiges bei mir angestaut hat, werde ich aber auch in den kommenden Tagen von Deutschland aus weiterbloggen.

Nun aber erstmal in die Heia, hier ist es gerade 01:20 Uhr ....

Dienstag, 29. November 2011

Ich will mein Geld -- mal wieder

Mein Arbeitgeber schuldet mir Geld. Das ist einerseits natürlich unschön, aber auf der anderen Seite kann ich mir ziemlich sicher sein, auf einen einigermaßen solventen Schuldner gestoßen zu sein.

Die Umstände, durch die ich ein Gläubiger eines der weltgrößten Industrieunternehmen wurde, sind mal wieder bezeichnend. Es ist normal in einer Firma unserer Größe, dass die linke Hand häufig nicht weiß, was die Rechte tut. Im aktuellen Fall muss ich allerdings davon ausgehen, dass auch die Rechte selbst nur eine ziemlich verschwommene Vorstellung davon hat.

Donnerstag, 24. November 2011

Die Rückkehr des Lügenbarons

Der gestrige Tag fing damit an, dass ich mich erstmal spontan in mein Frühstück übergeben habe. Der Auslöser war diese Schlagzeile:

"Staatsanwaltschaft stellt Ermittlungen gegen Guttenberg ein"

Fassen wir nochmal kurz zusammen: Zu Guttenbergs Dissertationstext besteht zu knapp zwei Dritteln (genauer: 64%) aus Plagiaten. Betroffen sind 94% der Seiten. Bei 23 Plagiaten habe er das Urheberrecht verletzt, sagt die Staatsanwaltschaft. Demzufolge ist der honorige Herr zu Guttenberg also ein Raubkopierer. Und Raubkopierer sind Verbrecher, wie wir schließlich alle wissen:


Dienstag, 22. November 2011

Es wird scho glei DÄMPA

Jeden Tag. Wirklich jeden Tag. Jeden Tag seit etwa vier Wochen starrten mich eine Bohrmaschine und eine Trittleiter vorwurfsvoll vom Wohnungsflur aus an. Ich hatte mir beides  von einem ebenfalls in meinem Haus wohnenden Arbeitskollegen geliehen, um meine Vorhänge anzubringen. Beziehungsweise um endlich HENRY RAND und MERETE an den DÄMPA zu hängen, wie wir Ikea-Profis sagen.

Der erste Anlauf Mitte Oktober endete damit, dass mir drei Tage lang die Ohren klingelten. Das hatte ich einerseits dem ausdauernden Bohren ohne Gehörschutz zu verdanken und andererseits meiner entzückenden, aber etwas simpel gestrickten Nachbarin, die meckernd bei mir vorstellig wurde.

Aus diesen und einigen anderen Gründen, bei denen Faulheit eine nicht unerhebliche Rolle spielte, habe ich mich also vier Wochen lang nicht ans Bohrgerät gewagt. Bis heute.

Freitag, 18. November 2011

Herbstliche Weihnacht

Nun ist es passiert. Ich habe mich soweit assimiliert, dass mir nichts anderes mehr einfällt, als über das Wetter zu schreiben. Immerhin befinde ich mich damit in guter Gesellschaft, denn auch renomierte Autoren wie beispielsweise Douglas Adams sind sich nicht zu schade, den Herbst in New York zu kommentieren:
Nur wenig ist schlimmer als ein Herbst in New York. [...] Wenn in New York der Herbst Einzug hält, riecht die Luft, als habe jemand Ziegen darin gebraten, und falls man Wert darauf legt zu atmen, reißt man am besten ein Fenster auf und steckt den Kopf in ein Gebäude.

Sonntag, 13. November 2011

Essen für Ford-Geschrittene

Das Schöne am Arbeiten mitten in der City ist, dass man nicht auf irgendeinem Werksgelände einkaserniert und der firmeneigenen Kantine auf Gedeih und Verderb (vor allem Verderb!) ausgeliefert ist. Stattdessen geht man mittags einfach ein paar Schritte vor die Tür und ist von einem überwältigenden Futterangebot umgeben.

Die Erdgeschosse Manhattans gliedern sich nämlich grob gesagt in drei mehr oder weniger gleich große Teile: Bankfilialen, ESSEN und Rest. "Rest" umfasst Läden für Klamotten, Souveniers und sämtlichen anderen Kram, der keine Zinsen abwirft und den man besser nicht runterschlucken sollte. ESSEN ist dagegen alles vom schmierigen, anonymen Burgerbräter über die berühmten Delis bis hin zu edlen Steakhäusern.

Ganz oben auf der Liste meiner favorisierten Kaloriendealer steht dabei ein Schnellrestaurant, das mich auch nach einem guten Dutzend Besuchen immer wieder in Erstaunen versetzt: Chipotle.

Freitag, 11. November 2011

Alaaf, Helau, Tätääää

Um euch mal kurz neidisch zu machen: es ist einer der unbestrittenen Vorteile New Yorks, in den kommenden Wochen nicht ständig mit irgendwelchen gruseligen Karnevalssendungen im TV malträtiert zu werden.

In diesem Sinne: viel Spaß in der fünften Jahreszeit.

P.S.: Habe mir beim Veröffentlichungszeitpunkt dieses Postings besonders viel Mühe gegeben...

Dienstag, 8. November 2011

Ein Jahr New York

Ausnahmsweise gibt es heute mal Fremdinhalte. Ein mir unbekannter Herr namens Andrew Clancy hat Eindrücke aus einem Jahr New York in einem schönen Video festgehalten, das ich euch nicht vorenthalten möchte:



Die Kombination der Bilder und der Musik ist wunderschön, auch wenn die Grundstimmung ein wenig melancholisch ist. Aber es muss ja nicht immer Party sein, oder?

An einigen der Orte in dem Video war ich schon, andere habe ich von weitem gesehen oder weiß zumindest, was/wo sie sind. Ein gutes Drittel ist mir noch komplett unbekannt. Aber schließlich hat der Autor ja auch bereits ein ganzes Jahr hinter sich und daher ein wenig Vorsprung. Es gibt also noch Hoffnung für mich!

Hier geht es zum Originalvideo von Andrew Clancy auf Vimeo.

Bewegungsmelder

Mein Appartement liegt ziemlich dicht am Aufzug. Anders als viele seiner amerikanischen Artgenossen übt sich unser Aufzug in Sachen "PLINGs", "PIIIIEPs" und "GONGs" beim Öffnen der Türen in angenehmer akustischer Zurückhaltung. Dadurch werde ich nicht jedesmal in meiner Wohnung durch den Aufzug gestört, wenn jemand unseren Flur betritt oder verlässt.

Außerdem wäre eine derartige Personenmeldefunktion im Aufzug vollkommen überflüssig.

Ich kann nämlich bestätigen, dass diese Funktion bereits von den beiden Hunden meines neuen Nachbarn in ebenso zuverlässiger wie schalldruckstarker Art und Weise erfüllt wird. Rund um die Uhr.

Sonntag, 6. November 2011

Tempus fugit

Eine der am häufigsten gestellten Fragen während meiner Braunschweig-Woche war: "Hast Du eine Wohnung gefunden? Wo wohnst Du? Wie lange brauchst Du zur Arbeit?".

Durch die ersten beiden Fragen outeten sich erstmal alle Nichtleser meines Blogs. ;-)

Auf die letzte Frage bin ich hier allerdings noch nicht so direkt eingegangen. Deshalb lohnt es sich, mal einen genaueren Blick auf die Hauptbeschäftigung vieler New Yorker zu werfen: rumlaufen und rumstehen. Wobei "rumstehen" in den meisten Fällen auch "rumfahren" einschließt, weil die öffentlichen Verkehrsmittel rappelvoll sind.

Montag, 31. Oktober 2011

Nicht ganz der Central Park...

... aber trotzdem recht reizvoll: Braunschweig an einem sonnigen Herbstnachmittag.

Am Sonntag nutzte ich das wunderbare Wetter, um meinem Fahrrad, das viel zu lange keine Sonne abbekommen hat, ein bißchen Auslauf zu gönnen. Kurzerhand habe ich den Weg von der Innenstadt ins Siegfriedviertel, wo ich zum Fünf-Uhr-Tee verabredet war, ein wenig ausgedehnt und habe einen Schlenker über Riddagshausen gemacht. Das Foto links entstand auf dem Weg dorthin, nur wenige hundert Meter vom Schloss entfernt.

Leider kommt auf den Bildern das enorme Leuchten der Blätter nicht so gut rüber, was aber nicht der Sonne anzulasten ist. Die gab sich strahlungsmäßig wirklich alle Mühe, so dass ich Ende Oktober nur im Tshirt (!) und ohne Jacke oder Pullover durch die Gegend fahren konnte.

Donnerstag, 27. Oktober 2011

Hallo Braunschweig!

Kurze Zwischenmeldung: am Freitagabend werde ich hier ins Flugzeug klettern und irgendwann am frühen Samstagnachmittag in Braunschweig aus dem Zug fallen. Die gesamte kommende Woche habe ich "Workshops" (gibt es dafür eigentlich kein gutes deutsches Wort? Außer "Arbeitskreis"?) mit meinen alten Kollegen in Braunschweig. Am darauffolgenden Samstag mache ich mich dann wieder vom Acker.

Wenn ich mich nicht verzählt habe, macht das 4 x Badmintontraining... ;-)

Dienstag, 25. Oktober 2011

Kreisverkehr

Als ob es im Großraum New York nicht schon genug Autos gäbe! Nun muss ich heute lesen, dass es offenbar 2013 ein Formel-1-Rennen direkt vor meiner Haustür geben wird. Und zwar sollen die Autos nicht in New York ihre Runden drehen, sondern auf der anderen Seite des Hudson, in New Jersey, also genau dort, wo ich wohne.

Als möglicher Austragungsort wird Weehawken genannt. Das liegt nur sechs Kilometer Luftlinie von meiner Wohnung entfernt. Das kann ja heiter werden.

Donnerstag, 20. Oktober 2011

Alles gut verbackt

Nun sind es schon drei Monate. Drei Monate im Land des Wabbelbrots. Das kann ohne weiteres bereits als eine leichte Form der Christenverfolgung durchgehen. Oder als milde Form der Folter. Irgendwas zwischen einer Folge "Musikantenstadl" und einer lustigen Runde Waterboarding.

Okay, eingedenk der Tatsache, dass irgendwo auf der Welt gerade ziemlich viele Menschen ziemlich viel Hunger haben und ihre Zukunftsaussichten ziemlich mies sind, beklage ich hier gerade ein Luxusproblem. Zugegeben. Aber hey, seien wir ehrlich: wenn man einmal akzeptiert hat, für ein paar Jahre in einer der teuersten Städte der Welt zu leben, fühlt es sich einfach falsch an, abends in sein 2000-Dollar-Appartement zu kommen und dort in ein labberiges Toastbrot zu beißen.

Montag, 17. Oktober 2011

Vorhang auf

Vorhin habe ich die Nachbarin kennengelernt, die über mir wohnt. Sie stellte sich mir anlässlich der Tatsache vor, dass ich abends gegen sieben Uhr ein paar Löcher in die Wand gebohrt habe, um meine Vorhänge anzubringen.

Sie: "Ich muss den ganzen Tag studieren. Kannst Du das nicht irgendwann anders machen? Das nervt tierisch!"

Ich: "Erstens muss ich tagsüber arbeiten. Zweitens: wenn Du den ganzen Tag über lernst, wäre ja NIE eine geeignete Zeit, oder?"

Sie: macht große Augen und versucht ihre Logikschaltkreise zu aktivieren.

Ich: "Ich könnte auch am Wochenende weitermachen, aber dann lernst Du doch sicher ebenfalls, oder?"

Naja, so ging das noch kurz hin und her. Ich hab ihr klipp und klar gesagt, dass sie noch vier Löcher wird aushalten müssen und dass es noch nicht zu spät zum Bohren sei. Ach so: zu dem Zeitpunkt hatte ich mal gerade erst zwei Löcher gebohrt.

Eigentlich machte die Nachbarin ja einen ganz netten Eindruck. Nur schade, dass ihre Reizschwelle so niedrig liegt und sie ein paar grundlegende Probleme mit Logik hat.

Die Vorhänge steigern den Wohnwert übrigens ganz erheblich:

Sonntag, 16. Oktober 2011

Die 50%-Wohnung

Wie vor ein paar Tagen berichtet habe ich das letzte Wochenende dazu genutzt, den restlichen IKEA-Kram zu montieren und mir in die Hütte zu stellen. Das Ergebnis stellt sich so dar:

Dienstag, 11. Oktober 2011

Transferleistungen

Einige von euch wissen, dass ich in meinem Job unter anderem mit der Erstellung von Angeboten an Kunden befasst bin und in meiner Tätigkeit als Produktmanager unter anderem auch an Abschätzungen arbeite, ob sich mit einem Produkt über einen gewissen Zeitraum Geld verdienen lässt. Im weitesten Sinne stehen da sogenannte "Geschäftsmodelle" hinter, also Überlegungen, welche Lieferungen und Leistungen man welchen Kunden zu welchen Konditionen anbieten kann. Und zwar möglichst so, dass beide Seiten gut damit leben können.

Da ich sowas eher aus einem technisch-nüchternen Blickwinkel betrachte, unterstelle ich mir mal eine gewisse Seriosität. Mit anderen Worten: wenn etwas Geld kostet, soll auch ein angemessener Mehraufwand bzw. Mehrwert erkennbar sein.

Und nun sprechen wir mal über Banken.

Sonntag, 9. Oktober 2011

Offline

So. Vermutlich habe ich mittlerweile alle meine treuen Leser verloren, weil ich lange Zeit nichts geschrieben habe. Doch leider hatte ich zwischendurch keine Chance, am Blog zu arbeiten. Ende September war ich zunächst eine Woche auf Dienstreise und danach bin ich direkt in meine neue, permanente Wohnung gezogen, in der ich bis gestern abend kein Internet hatte.

Mittwoch, 28. September 2011

Ost-West-Konflikt

Ich bin gerade auf Dienstreise in Europa und komme daher nicht wirklich zum Bloggen. Als kurzer Zwischenbericht nur so viel: die Zeitumstellung von "West nach Ost", also von den USA zurück nach Europa, ist fies.

Samstag, 24. September 2011

Kommt nicht in die Tüte!

Szene: Volker an der Kasse.

Als Vorwissen ist notwendig, dass die Kassierin oder ein beistehender Scherge einem normalerweise den Einkauf in Tüten packt, während der Kunde den Bezahlvorgang abwickelt.

Sonntag, 18. September 2011

Endlich wieder alle Tassen im Schrank!

Es ist getan! Gestern (Samstag) habe ich
  • meine Wohnung übernommen
  • die Wohnung komplett vermessen, einen Aufriss gezeichnet und festgestellt, dass meine Möbelplanung nicht passt
  • 15 Kisten Luftfracht entgegen genommen
  • meine Möbelplanung angepasst
  • IKEA besucht und für einige tausend Dollar Einrichtungskram gekauft bzw. zur Lieferung bestellt
Heute habe ich die IKEA-Lieferung angenommen (ja, die liefern hier auch sonntags!) und den Inhalt von 10 der 15 Luftfrachtkartons eingeräumt (überwiegend Küchenkrams und Klamotten).

Seitdem habe ich auch endlich wieder alle (meine) Tassen im Schrank! Dabei ist mir übrigens erst aufgefallen, wie sehr solche gewohnten Alltagsgegenstände ein "Zuhause-Gefühl" ausmachen. In meiner Übergangswohnung habe ich mich nie richtig heimisch gefühlt, obwohl sie natürlich sehr schön geräumig und nett eingerichtet ist. Aber es fehlt halt das "Persönliche" an der Einrichtung, so dass fortwährend ein unterschwelliges Hotel-Gefühl aufkommt.

Hier ein paar Bilder, unter anderem von der teuersten Senfglas-Sammlung der Welt:

I need a dollar

Aloe Blacc bettelte vor einigen Monaten auf allen Radiosendern lautstark nach einem Dollar. Ich hatte am Freitag das gleiche Problem, allerdings in 4000-facher Vergrößerung. So sieht die zugehörige Lösung, also 4000 US-Dollar, aus:

4000 frisch gebügelte US-Dollar, ausgebreitet und aufgenommen
auf meinem Küchenfußboden

An alle, die jetzt bei mir einbrechen wollen: soviel Knete habe ich sonst nie in der Wohnung. Und mittlerweile ist das Geld längst bei IKEA. Dort habe ich die bunt bedruckten Papierstreifen gegen Möbel eingetauscht, die in den nächsten Stunden bei mir eintreffen sollten. Ich werde, wie stets, berichten!

Oh wie schön ist India

Die Überschrift (eine schlechte Anlehnung an Janoschs "Oh wie schön ist Panama") deutet es bereits an: echte Lebensqualität gibt es nur in Indien!

Das jedenfalls suggeriert dieses Flugblatt, dass vor einigen Tagen unter meiner Wohnungstür durchgeschoben wurde:

Freitag, 16. September 2011

Ich will mein Geld!

Es ist immer wieder erstaunlich, wie die Willkür einiger Menschen die eigene Stimmung binnen kurzem von "hervorragend" in "stinksauer" kippen kann. Dieses Kunststück hat heute meine Bank vollbracht, mit der ich vor ungefähr sechs Wochen bereits eine kleine Kollision hatte.

Der Auslöser war übrigens höchst ungewöhnlicher Natur. Als vermessener Kunde, wie ich einer bin, hatte ich ein ganz unverfrorenes Anliegen, dem sich die Bankmitarbeiter ablehnend bis sträubend gegenüber stellten. Ich wollte an mein Geld.

Montag, 12. September 2011

Tatsch-Book

Ich hatte mich hier im Blog ja bereits lobhudelnd über meinen Amazon Kindle geäußert. Die Begeisterung hat in keinster Weise nachgelassen und mittlerweile habe ich umgerechnet bereits ca. 1800 Taschenbuchseiten auf der Kiste gelesen. In meinen Augen ist das Ding super: es macht, was es soll, macht das gut und, wie ich meine, fehlerfrei. Und nein, ich kriege keine Amazon-Tantiemen, wenn ich das hier schreibe.

Sonntag, 11. September 2011

Noch einmal 9/11

Aus gegebenen Anlass nochmal ein paar kurze Worte zum 10jährigen. "Herzlichen Glückwunsch" wäre wohl kaum passend, aber "Alles Gute für die Zukunft" darf man am heutigen Tage sicherlich wünschen.

Ich selber habe heute von dem ganzen Feier-Tamtam nichts mitbekommen, da der große Zirkus auf Manhattan und Ground Zero konzentriert war. War aber wohl eine große Show mit allem, was in der Politik Rang und Namen hat(te). Und über die jahrelange politische Instrumentalisierung dieses Ereignisses, dessen Folgen hinsichtlich verstärkter Polizei- und Überwachungsaktivitäten in den USA und Europa und die Konsequenzen wie die Kriege im Iran und in Afghanistan kann man stundenlang trefflich debattieren. Habe ich auch schon leidenschaftlich getan, vor allem in Deutschland. Aber neue Argumente kommen dabei eh nicht mehr zu Tage, die Standpunkte sind ausgetauscht und die Diskussionen drehen sich meistens im Kreis.

Mit dem wohligen Gefühl von 6000 km Atlantik zwischen sich selbst und den Betroffenen debattiert es sich übrigens ganz hervorragend. Hier vor Ort sieht das schon ein wenig anders aus. Das Büro, in dem ich heute arbeite, war früher im WTC und ist mit ihm zusammengestürzt. Lokale Kollegen sind bei dem Anschlag umgekommen. Eine deutsche Kollegin, die damals in die USA entsendet war, konnte sich vor dem Einsturz retten. Der Bruder meines Maklers ist beim Einsturz getötet worden. Ebenso knapp 100 Kollegen der Polizisten, an denen ich, wie berichtet, jeden Morgen in der U-Bahn vorbeilaufe. An mehreren Stellen habe ich kleinere, unscheinbare Erinnerungsinschriften, Fahnen etc. gesehen.

Was ich damit sagen will: der gesamte Vorfall ist hier noch sehr präsent. Und es ist hier nicht schwer, Personen zu finden, die persönlich betroffen sind. Damit bekommt für mich die an sich politische Diskussion nun auch eine persönliche bzw. menschliche Facette. Und auch wenn das meine grundsätzliche Meinung über die nationalen und internationalen politischen Konsequenzen aus 9/11 nicht ändert, so habe ich nun doch mehr Verständnis für die Reaktionen und Standpunkte vieler Amerikaner.

Sie hörten: Das Wort zum Sonntag.

Freitag, 9. September 2011

Verbrechen am Verbraucher

Ich bin gerade ziemlich ungehalten. Der Anlass: mein Versuch, Internet für meine künftige Wohnung zu bestellen. Was ich dabei an Angeboten vorfinde grenzt in meinen Augen an Sittenwidrigkeit.

Es geht damit los, dass der Monopol-Anbieter für Internet, Telephon und Kabelfernsehen in meinem künftigen Wohnkomplex die Firma Comcast ist. Ein Monopol ist ja, wie wir alle wissen, ein Garant für konkurrenzlos günstige Preise und hervorragenden Kundenservice... und das merkt man bei Comcast sehr deutlich.

Mittwoch, 7. September 2011

Das nehme ich jetzt aber krumm

Viel zu lange schreibe ich nun schon hier, ohne die übliche deutsche Klage über das miese Brot im Ausland zu führen. Dies sei nun mit diesem Artikel offziell nachgeholt. Ich präsentiere: die härteste Ballaststoff-Bombe, die ich in den USA bislang finden konnte! 12 Körnerarten, 100 % Vollkornmehl, null HFCS, null trans-Fettsäuren:

Montag, 5. September 2011

Welcher Fehler steckt in dem Bild?

In wenigen Tagen, am 11. September 2011, jähren sich die Anschläge auf das World Trade Center zum zehnten Mal. Selbstverständlich wird man für solch ein rundes Jubiläum vorher noch ein wenig aufräumen, ausmisten und durchputzen, denn schließlich möchte man sich ja bestmöglich präsentieren.

So ist es beispielsweise noch rechtzeitig gelungen, den Staatsfeind Nr. 1, Osama Bin Laden, aufzuspüren und hochzunehmen. Dank des umsichtigen und besonnenen Eingreifens der Amerikaner wurde ihm humanerweise die Demütigung eines langen Gerichtsprozesses erspart und er wurde buchstäblich direkt ins Paradies geschossen. Dort wird er nun von den berühmten 12 (?) Jungfrauen umsorgt, was in jedem Fall einem drögen Gerichtssaal vorzuziehen ist.

Samstag, 3. September 2011

Lahme Ausreden

Ja, ich habe mein Blog vernachlässigt. Mea culpa. Doch leider ließ es die vergangene Woche nicht zu, abends ein paar Zeilen zu verfassen.

Montag: Feierabend erst gegen 20 Uhr, als ich frustriert meine Frickelei am Rechner aufgab und erkennen musste, dass sich "Microsoft Access" zu "Datenbank" ungefähr so verhält wie "Chihuahua" zu "Hund": auf den ersten Blick ganz niedlich, aber wenn man sich länger damit beschäftigt, kommt das dumpfe Gefühl auf, dass die Hälfte fehlt und man irgendwie besch*ssen wurde.

Sonntag, 28. August 2011

Die Ruhe nach dem Sturm

Naja, das war wohl nichts. Irene hat zwar alles gegeben, hat spektakuläre Regenfälle und sehr heftigen Wind gebracht. Aber trotzdem sah es hier in meiner Umgebung heute morgen aus wie nach einem durchschnittlichen Herbststurm. Am Uferweg des Hudson lag ein wenig Treibgut, Bürgersteige und Straßen sind voller Laub und hier und da hat es auch mal einen kleineren Ast erwischt. Das war es dann aber auch schon.

Auch auf der anderen Hudson-Seite, in New York City, scheint sich das Chaos in Grenzen zu halten. Wenn in den Medien schon "entlaubte Bäume" um "umgerissene Baustellenabsperrungen" als Schadensbeschreibung für einen als Jahrhundertsturm angekündigten Hurricane herhalten müssen, kann wohl wirklich nicht viel passiert sein.

Samstag, 27. August 2011

Voll vorbereitet


Checkliste:
  • Akku Privatlaptop: voll
  • Akku Dienstlaptop: voll
  • Akku Diensthandy US: voll
  • Akku Diensthandy DE (Relikt): voll
  • Akku Privathandy: voll
  • Akku Kindle: voll
  • Akku MP3-Player: voll
  • Akkus Kamera: voll
  • Kühlschrank: voll
  • Getränkevorrat: voll
  • Mehrere Wassereimer für provisorische Klospülung: voll
  • Rucksack mit Pass, Bargeld und Klamotten: voll (für den Fall einer kurzfristigen Evakuierung)
  • Weg zur nächsten Notunterkunft: genau im Kopf
Nachdem der Bürgermeister von New York sich sehr fatalistisch geäußert hat ("Es geht um Leben und Tod") und einige hunderttausend Leute in New York evakuiert wurden (die Zahlen schwanken zwischen 250.000 und 370.000), hat jetzt auch "mein" Bürgermeister hier in Jersey City nachgelegt.

Freitag, 26. August 2011

Warten auf Irene

Am Wochenende habe ich Damenbesuch. Irene kommt. Sie wird gegen Samstag mittag eintreffen und wenigstens bis Sonntag bleiben. Vielleicht habe ich am Montag oder Dienstag auch noch was von ihr. Auf jeden Fall werden wir beide aber von Samstag auf Sonntag eine heiße Nacht erleben.

Dienstag, 23. August 2011

Shake well before using...

... steht hier auf vielen Packungen: vor Gebrauch gut Schütteln.

Ein bißchen kann ich jetzt nachfühlen, wie sich der gemeine O-Saft dabei fühlt, nämlich ganz schön mulmig. Ich hatte nämlich heute das zweifelhafte Vergnügen, mein erstes Erdbeben zu erleben.

Freitag, 19. August 2011

Wenn der Volker mit dem Kindle...

Ja, ich bin schwach geworden. Vater, ich habe gesündigt. Noch vor einem Vierteljahr hätte ich es für unmöglich gehalten. Hätte es als einen Verrat betrachtet, einen Verrat an den ca. 150 Büchern, die meine kleine Privatbibliothek ausmachen. Und doch habe ich es getan.

Ich habe mir einen E-Book-Reader zugelegt. Den Amazon Kindle in der 3G-Variante.

Mittwoch, 17. August 2011

Der rechte Pfad

Ich lästere in meinem Artikeln ja häufig über die vielen Kleinigkeiten ab, die aus deutscher Sicht hier in New York soviel schlechter (oder zumindest anders) laufen, als man es gewohnt ist. Man könnte auch sagen, dass ich den typischen deutschen Meckerhannes mache, dem nie was recht ist.

Bild der nagelneuen PATH-Wagen
(Quelle: Wikimedia Common, Trevor Logan)
Bei soviel Nörgelei ist es angebracht, auch mal etwas Positives zu beschreiben. Und da drängt sich mir die PATH-Bahn auf, mit der ich täglich wie tausende andere auch zwischen New Jersey und New York  pendle. Keine Bange, ich mache jetzt hier nicht den eisenbahnverliebten Pufferküsser (Fachbegriff: "ferrosexuell"), der sich elegisch über den Anmut und die Grazie ausläßt, mit denen die Bahn gleichsam über die Schienen zu schweben scheint. Blödsinn. Auch den Sicherungstechniker in mir versuche mal vorübergehend zu deaktivieren, auch wenn das nicht 100%ig klappen wird.

Ich möchte euch einfach nur ein paar beeindruckende Zahlen nennen:

Montag, 15. August 2011

Multi-Kulti

Szene:
Montag abend so gegen sieben Uhr, Feierabendbier in einer kleinen Kneipe in 35. Straße, zwischen 7. und 8. Avenue

Dramatis Personae:

  • Volker: Deutscher, seit kurzem in New York
  • Kollege 1: Makedonier, mehr als 30 Jahre in Berlin, jetzt ebenfalls in New York. Verheiratet mit einer Finnin.
  • Kollege 2: Amerikaner, hat einige Jahre in Braunschweig gelebt
  • Kellnerin: Albanierin, zusammen mit ihrem deutschen Freund aus Stuttgart in New York, der für Daimler arbeitet
  • Bier: mexikanisch (Corona)

Es war herrlich.

Ohne jetzt eine politische Diskussion lostreten zu wollen: wir hatten nicht zuletzt deshalb soviel Spaß, weil alle -- mit Ausnahme des Bieres -- ganz passabel die Landessprache beherrschten und sich hinsichtlich des Umgangs miteinander auf die örtlichen Sitten und Gebräuche geeinigt haben. Ich glaube, die Kurzbeschreibung dafür ist "Integration".

Sonntag, 14. August 2011

Affenfelsen 3.0

Ich habe eine Wohnung gefunden! Zumindest mit 99,8% Wahrscheinlichkeit, weil zwischen dem Mietvertrag und mir noch die positive Bewertung einer Art "Bewerbung" steht, in der ich mich zu meinen Einkünften und zurückliegenden Mietverhältnissen erklären muss. Mir wurde aber signalisiert, dass das aufgrund des guten Namens meines Arbeitgebers (wichtig!) und der ausreichenden Anzahl an Ziffernstellen in meinem Jahresgehalt (wichtiger!) eher eine Formsache sei.

Donnerstag, 11. August 2011

Poststelle

Gerade eben habe ich eine Mail an das Finanzamt Braunschweig-Altewiekring geschickt, um Konto- und Adressfragen rund um die Erstattung zuviel gezahlter Kfz-Steuer zu klären. Durch den Verkauf meines Autos ist nämlich ein "Steuerüberschuss" angefallen.

Man muss dem Finanzamt zugute halten, dass sie überhaupt per Mail erreichbar sind und man die Adresse auch ganz leicht herausfindet. Okay, ich weiß nun nicht, ob die zeitnah auf meine Mail reagieren, aber davon gehe ich einfach mal aus.

Montag, 8. August 2011

Flächenbrand

Eigentlich soll es in diesem Blog ja nicht um Politik und Wirtschaft gehen, sondern um locker-launige Berichte aus der neuen Welt. Allerdings drängt sich mir zunehmend der Verdacht auf, dass die Possen unserer Volksvertreter und Finanzjongleure meine bescheidenen Erlebnisse in NY bei weitem in den Schatten stellen. Daher seien ihnen hier ausnahmsweise mal ein paar Zeilen gewidmet, denn schließlich ist das, was da abläuft, ebenfalls "Wahnsinn" und somit konform zum Titel meines Blogs.

Samstag, 6. August 2011

7 Quadratmeter, 2-lagig

Entfernungen und Geschwindigkeiten in Meilen messen: ok.

Temperaturen in Fahrenheit: nicht schön, aber man gewöhnt sich dran.

Die Größe von Personen in Fuß und Inch angeben: na gut.

Aber das hier ist vollkommen absurd:

Affenfelsen Reloaded

Fans und Bewohner des schönen Braunschweigs kennen gleichermaßen eines der bekanntesten Bauwerke der Stadt: den Affenfelsen. Eigentlich heißt das Ungetüm "Appartementhaus an der Mühlenpfordtstraße" oder kurz "APM" und ist Braunschweigs größtes Studentenwohnheim. Für 852 Insassen wurden dort vor etwa 35 Jahren 657 Wohneinheiten in Beton gegossen, die strategisch günstig in Kriechweite zur Mensa und zum Zentralbereich der TU liegen. Äußerlich ähnelt das Wohnheim einer Kletteranlage für Affen im Zoo (zumindest in den Zoos der 70er, nehme ich an) und ist daher seit vielen Studentengenerationen als "Affenfelsen" bekannt.

Die Atmosphäre im Inneren liegt irgendwo zwischen JVA-Zellentrakt und Hotel-Bettenburg, mit dem einzigen Unterschied, dass in den Affenfelsenfluren immer der intensive Geruch asiatischen Essens in der Luft und ein ganzer Haufen Müll auf dem Boden liegen. Zieht man noch die Geräumigkeit der meisten Zimmer in diese Betrachtung mit ein, schlägt beim Vergleich JVA vs. Bettenburg das Pendel deutlich Richtung JVA aus.

Donnerstag, 4. August 2011

Sitz-Bank

In meiner grenzenlosen Naivität bin ich am letzten Donnerstag, also vor genau einer Woche, mal "schnell eben" von der Arbeit aufgestanden, um ein Bankkonto zu eröffnen. Kollegen hatten mir die HSBC-Bank empfohlen, aber damit wusste ich beinahe schon mehr, als ich offiziell eigentlich wissen durfte.

Denn mein zentraler Ansprechpartner für diese Themen ist mein "Relocator", der von meinem Brötchengeber dafür bezahlt wird, mir in NY auf die Beine zu helfen. Der Punkt Kontoeröffnung ist dabei explizit in seiner Beauftragung erwähnt. Das ist aber letzten Endes fast egal, weil der Relocator ohnehin nichts aus eigenem Antrieb unternimmt, sondern ich ihm für jeden Sch**ß einen hilfreichen Tritt den Relocater-Hintern geben muss.

Montag, 1. August 2011

Auf Tønsberg-Entzug

Hach ja... habe gerade die Teilnehmerliste des diesjährigen ISBT Tønsberg gelesen und viele bekannte Namen darunter gefunden. Es erfüllt mich mit Stolz, dass "mein" Team Braunschweig die meisten Spieler stellt, sogar ohne meine Teilnahme. Schließlich kann ich nicht mal eben von NY nach Norwegen hopsen, so dass das Turnier ohne mich stattfinden muss. Das wiederum erfüllt mich ein bißchen mit Wehmut....

Sonntag, 31. Juli 2011

Denial of Service

"Denial of Service" (DoS), zu deutsch etwa "Verweigerung der Dienstleistung", bezeichnet in der Computerwelt eine Situation, in der beispielsweise ein Server von außen so mit Anfragen "zugeballert" wird, dass er nicht mehr antworten kann und aus Überlastung zusammenbricht. Er einem also seinen Dienst verweigert.

Ich hatte es am Freitag mit einer etwas anderen Form des DoS zu tun. Es war gegen halb sechs Uhr abends und ich musste dringend den Mietvertrag für mein möbliertes Appartement rausFAXEN, um dort am Montag einziehen zu können. Nun ist es in Zeiten von Email&Co gar nicht mal so leicht, noch irgendwo ein Faxgerät aufzutreiben. Das war die erste Hürde.

Samstag, 30. Juli 2011

Prima Klima

Gestern abend herrschte hier in NYC ein feucht-warmes, subtropisches Wetter, das sich in der Nacht in einigen schweren Regenfällen entlud.  Die hohe Luftfeuchtigkeit zusammen mit dem amerikanischen Klimaanlagen-Wahnsinn führte zu einem lustigen Effekt: als ich aus einem auf Kühlschranktemperatur heruntergekühlten Ladengeschäft ins Freie trat, beschlugen meine Brillengläser.

Das hat mich für einen Moment sprachlos gemacht.

Den Effekt kenne ich nur aus dem Winter, wenn man mit kalten Brillengläsern einen warmen Raum betritt. Also von draußen nach drinnen geht. Ihr könnt mir sagen was ihr wollt, aber wenn dieser Effekt bei Wechsel von drinnen nach draußen auftritt, läuft irgendwas grundlegend falsch. Nicht nur mit der Kühlung. Sondern vor allem mit der Auffassung der Leute von Ressourcenverfügbarkeit, dem Einsatz von Energie und dessen Effizienz.

In diesem Kontext sei nur am Rande erwähnt, dass ich bei uns im Büro dieser Tage ständig eine Strickjacke trage, weil mir sonst zu kalt ist. Im Hochsommer. Bei 30+ Grad draußen. Verkehrte Welt.

Coole Ideen

Heute war ein guter Tag. Strahlender Sonnenschein, gut 30 °C im Schatten, Traumwetter. Und mir sind gleich drei im wahrsten Sinne des Wortes "coole" Dinge ein- bzw. aufgefallen.

Donnerstag, 28. Juli 2011

Sprechen wir über Geld

Nach einer Woche in New York ist es an der Zeit, eine erste kurze Zwischenbilanz zu ziehen. Es läuft soweit alles prima, ich bin gut mit Arbeit versorgt, mein Makler ist aufgegleist und sucht nach Wohnungen für mich und die ersten Gehalts-Schecks habe ich auch bereits bekommen.

Und damit sind wir beim Thema Geld. Für diejenigen unter euch, die mich eventuell irgendwann besuchen möchten, habe ich ein paar Beispiele für Wohn- und Lebenskosten in New York zusammengestellt. Fangen wir doch einfach mal ganz simpel an. Das hier sind 6,50 USD:


Montag, 25. Juli 2011

Jump 'n' Run

Heute hat es in New York geregnet. Nicht sehr stark... nach 10 Minuten im Regen war mein Hemd nicht einmal durchgehend nass, sondern es ließen sich auf dem Stoff noch abgegrenzte, einzelne Regentropfen ausmachen. Da es außerdem wieder recht warm war, empfand ich den Regen sogar als halbwegs angenehm.

... und outete mich damit sofort als Touri.

Sonntag, 24. Juli 2011

Zu Fuß auf Schienen durch den Park

New Yorks neueste Attraktion ist der "High Line Park", eine gut 2 km lange, zur Parkanlage umgestaltete alte Hochbahntrasse im Westen Manhattans (Webseite, Wikipedia). Gebaut in den 1930er Jahren ermöglichte die Hochbahn den Warentransport per Schiene auf Höhe des dritten Stockwerks, so dass der Straßenverkehr durch die Züge nicht mehr behindert wurde. Mit dem zunehmenden Einsatz von LKWs wurde die Trasse aber immer weniger frequentiert und Anfang der 1980er Jahre dann endgültig aufgegeben. Seitdem verfiel die Anlage.

Vor ein paar Jahren fing dann eine handvoll Leute an, die Trasse zu retten und mit Hilfe von Sponsoren in einen Park umzugestalten. Das erste Teilstück wurde 2009 freigegeben, das zweite vor ca. 6 Wochen, also Anfang Juni 2011. Nun kann man also über den Straßen von New York in etwa von der 14. Straße bis zur 30. Straße in Nord-Süd-Richtung spazieren, auf der einen Seite den Hudson, auf der anderen Manhattan. Klar, dass ich mir als halber Eisenbahner das nicht habe entgehen lassen.

Samstag, 23. Juli 2011

Hintergrundgeschichten

Samstag in New York, schönes (heißes) Wetter, kleines Hotelzimmer, volle Kameraakkus, leere Speicherkarte: was läge näher als sich ein wenig die Beine zu vertreten und ein paar Stadtansichten knipsen? Ich habe mir dafür heute die Südspitze Manhattans ausgesucht und mir "Battery Park City" und den angrenzenden "Battery Park" angeschaut. Ein Abstecher in die Wall Street war auch noch drin. Von dem Ausflug werde ich noch separat berichten; hier geht es erstmal darum, dass ich die dabei entstandenen Bilder genutzt habe, um das bisher recht triste Blog-Layout ein wenig aufzuhübschen.

Zahl-Tag

Vielen von euch ist bekannt, dass ich ein bekennender Fan der Zahl "42" bin. Entnommen ist die Zahl der (Zitat) "fünfbändigen Trilogie" "Per Anhalter Durch Die Galaxis" von Douglas Adams. Ich verwende 42 beispielsweise als Nummer auf Team-Trikots für (Spaß-)Turniere.

Daher könnt ihr euch sicher vorstellen, dass ich entzückt war, als ich Frankfurt einen Blick auf die Bordkarte meines Ausreiseflugs warf:

Donnerstag, 21. Juli 2011

Abschied von der Heliandstraße

Sechs Jahre, zehn Monate. So lange habe ich in meiner Wohnung in der Heliandstraße gewohnt. Zusammen mit den sechs Jahren, die ich im Studentenwohnheim gelebt habe, macht das fast dreizehn Jahre Braunschweig. Eine lange Zeit.

Und doch bedurfte es kaum mehr als 10 Stunden, um die Artefakte dieser dreizehn Jahre einzutüten, auseinanderzuschrauben, einzupacken. Nach weiteren zwei Stunden Putzen und Aufräumen erinnerte nichts mehr daran, dass ich einmal viele Jahre in dieser Wohnung gelebt habe. Lediglich ein paar zugegipste Dübellöcher starrten mich beim Abschiedsrundgang vorwurfsvoll an. Ganz so, als wollten sie mir Untreue oder Feigheit vorwerfen, weil ich mich einfach so aus dem Staub machte.

Jetzt gehts loooos...

Hatte in den letzten Tagen leider gar keine Zeit, hier etwas profundes zu schreiben, da ich vollauf mit dem Umzug aus meiner Wohnung und der Vorbereitung meiner Abreise beschäftigt war. Einen kurzen Bericht über meinen Umzug werde ich daher in ein paar Tagen nachholen.

In nicht ganz 1,5 h werde ich Richtung Flughafen aufbrechen. Um 14:30 Uhr geht der Flieger nach Frankfurt und von dort hebe ich um 17:05 Uhr nach New York JFK ab.

Jetzt muss ich noch schnell mein Gepäck zu Ende packen, eine Henkersmahlzeit einnehmen und dann gehts los....

Sonntag, 17. Juli 2011

Erinnerungs-Müll

So langsam fängt die Sache an, emotional unangenehm zu werden. Bin gerade dabei, meine Wohnung auszumisten und etliches, was sich über die Jahre angesammelt hat, in den Rachen großer blauer Müllsäcke zu stopfen. Darunter auch viele für Außenstehende belanglose Kleinigkeiten, an denen eine Menge Erinnerungen hängen. So wird aus "Müll" ein "Erinnerungsstück" und nun, bei so einem großen Umzug, ein "Problemfall".

Mittwoch, 13. Juli 2011

Countdown

So, nun ist es soweit. Der Zeitplan steht im großen und ganzen:

  • Dienstag, 19.07.: Ein Umzugsunternehmen räumt meine Wohnung aus
  • Mittwoch, 20.07.: Renovierung
Donnerstag, 21.07.: Ausreise nach New York City

Gestern abend wurde mir der Umzugstermin durch die zuständige Spedition bestätigt. Die anderen Termine ergeben sich dann zwangsläufig als "T0 + 1 Tag" und "T0 + 2 Tage". Die Buchung des Ausreiseflugs ist angestoßen, ein Hotel für die ersten Tage buche ich morgen.

Genau jetzt in einer Woche sitze ich also mit Farbspritzern an den Pfoten in einer leeren Wohnung, um 16 Stunden später mit dem Flugzeug abzuheben. Aus heutiger Sicht eine bizarre Vorstellung, weil nichts in meiner Wohnung und nur wenig in dem, was ich den letzten Tagen getan habe, darauf hindeutet. Irgendwie ist noch alles wie immer.

Das hier wäre also der geeignete Augenblick, um ein wenig Nervosität und Lampenfieber zu entwickeln. Klappt.

Montag, 11. Juli 2011

Schlecht abgeschnitten

Ich hatte ja kurz erwähnt, dass ich mir eine neue Haarschneidemaschine zugelegt habe, die im Gegensatz zu meinem bisherigen, 10 Jahre alten Gerät mit der US-Netzspannung von 110 V zurechtkommt. Eigentlich nichts, worüber man großartig berichten müsste.

Wenn das Gerät nicht ein Musterbeispiel für "Broken By Design" wäre.

Sonntag, 10. Juli 2011

Zelt-Held

Obwohl ich am Wochenende beim Herzog-Ferdinand-Pokal in Vechelde nur mitgefeiert und nicht mitgespielt habe, konnte ich doch einen Preis abräumen: den Sonderpreis für den am geschicktesten gewählten Zeltplatz:



(Quelle: Eigene Aufnahmen)

Samstag, 9. Juli 2011

Kopf verdreht

Zitat aus der Anleitung meines soeben eingetroffenen, 110V-kompatiblen, neuen Haarschneiders:
1) Der Kopf der Person, deren Haare Sie schneiden wollen, sollte sich auf Brusthöhe vor Ihnen befinden [...].
2) Kämmen Sie das Haar in Wuchsrichtung.
Da mir beides gleichermaßen unmöglich ist, werde ich das Gerät wohl zurückschicken müssen...

Herr General ziehen aus

Einige von euch wissen es ja schon, anderen sei es hiermit verraten: ich habe all die Jahre nicht alleine in meiner Wohnung gelebt. Kurz nach meinem Einzug nahm ich noch einen Mitbewohner auf und zwar ohne meinem Vermieter davon zu erzählen. Aber da mein WG-Kumpel in Sachen Nebenkosten sehr genügsam ist, dürfte es meinen Vermieter nicht weiter gestört haben.

Dienstag, 5. Juli 2011

Auf in die Diaspora

Bei meinen New-York-Besuchen habe ich andere Personen immer wieder mit der Frage "Gibt es hier eigentlich auch XYZ?" genervt. In der Antwort schwang dann häufig der leise Vorwurf mit, dass die Frage falsch gestellt sei. Man brauche nicht zu fragen, ob es etwas gebe, sondern einfach nur wo es das gibt.

Ergänzen möchte ich: "was es kostet" ist ebenfalls nicht uninteressant. Wird von den New-York-Insassen allerdings gerne ausgeblendet. Oder New Yorker Wucherpreise werden mit dem Hinweis auf günstige Klamotten und Unterhaltungselektronik egalisiert.

Sonntag, 3. Juli 2011

Höhlenforschung - Cavity search

Ihr könnt euch ja sicher noch an das Geschrei rund um das Thema Backscatter-Scanner vor rund zwei Jahren erinnern, oder? Wenn es bei dem Wort "Backscatter" bei euch nicht klingelt, versuche ich es mal mit den Synonymen "Nacktscanner" und "Körperscanner". Erinnert ihr euch jetzt? Ja? Seht ihr, geht doch.

Ich persönlich hielt (und halte) deren Einführung für einen geschickten Schachzug der Sicherheitsindustrie. Deren Lobbyisten entzündeten in den Strohköpfen unserer kompetenzstrotzenden Politiker mit dem üblichen Totschlagargument "Für mehr Sicherheit" ein hübsches Feuerchen, in dessen Folge deutschland- und weltweit erkleckliche Investitionen durch den flächendeckenden Einsatz dieser Scanner getätigt werden sollten.

Dienstag, 28. Juni 2011

Wenn der Postmann zweimal klingelt

Kurzes Status-Update:

Heute lag mein Reisepass nebst eingeklebtem US-Visum im Briefkasten. Zusammen mit einem kleinen Zettelchen, auf dem mir eine gute Reise gewünscht wird. Insgesamt hat der ganze Visumsantrags- und -erteilungsvorgang also nicht einmal eine Woche gedauert.

Zeitgleich zum Visum fand ich noch einen Brief des Finanzamts im Briefkasten vor. In dem Schreiben wurde ich
  • in extrem unfreundlichem Behördenton
  • in gedrängter, kaum lesbarer 80er-Jahre Typenraddruckerschrift mit 0,8fachen Zeilenabstand
  • auf bis zur Unkenntlichkeit recycletem, grauem Amtspapier
  • unter Androhung von Strafen und Säumniszuschlägen
angepault, warum ich meine Steuererklärung noch nicht eingereicht habe.

Leider, leider, liebes Finanzamt, darf ich mir damit noch bis zu vier Jahren Zeit lassen, weil ich mein Einkommen aus nichtselbständiger Arbeit beziehe, wie Du durch einen Blick in meine virtuelle Lohnsteuerkarte sowie in die Steuerklärungen der letzten 10 Jahre hättest herausfinden können. Mir bleibt also nichts anderes übrig, als Form und Inhalt dieses Schreibens als persönliche Beleidigung aufzufassen.

Im direkten Vergleich ("Germany's Next Top-Behörde") geht der Preis für die besten Papiertiger also ganz klar an das US-Konsulat in Frankfurt. Die können mittlerweile sogar Serienbriefe, die nicht aussehen wie aus den 80er Jahren und die einen höflichen Tonfall haben.

Montag, 27. Juni 2011

Berlin, 21 Uhr, wieder mal Sonne

... und ich hab meine verdammte Kamera nicht dabei. Daher konnte ich leider nur mit meinem antiquierten Handy eine Aufnahme des wunderschön in die Abendsonne getauchten Reichstags machen.

Etwas gestört wurde die Idylle nur von Heerscharen in- und ausländischer Touristen, die das gesamte Gelände um Reichstag und Brandenburger Tor heimsuchten... ganz so, als wäre gerade Sommer und jeder hat Urlaub.

Auf dem Foto kommt das leider nicht so gut raus, aber die tiefstehende, gelblich/rötliche Sonne brachte den Kalksandstein förmlich zum Glühen. Sehr spektakulär, vor allem vor dem strahlend blauen Himmel. Das Brandenburger Tor nebst Quadriga lag übrigens auch sehr schon in der Abendsonne, auch wenn dort das Licht dort eher von schräg hinten kam.

P. S.: Wer mal deftiges Berliner Essen in anständigen Portionen in zentraler Lage (sprich: Unter Den Linden, ca. 4 Minuten Fußweg vom Brandenburger Tor) zu vertretbaren Preisen in netter Atmosphäre sucht, dem sei das "Nante Eck" empfohlen.
P.P.S.: Das Bild ist schon gestern entstanden, aber leider konnte ich den Artikel nicht früher verfassen. Da das Wetter in Berlin heute aber eher sogar noch besser als gestern war, dürfte sich heute der gleiche Anblick geboten haben.
P.P.P.S.: Habe gerade festgestellt, dass ich ich das Veröffentlichungsdatum von Blogposts auch in die Vergangenheit setzen kann. Daher habe ich heute diesen Artikel gestern verfasst ;-)

Sonntag, 26. Juni 2011

Manche mögens weich

Ich komme gerade vom "Rintelner Pokalturnier" (RiPo). Mein besonderer Dank geht nicht nur an die Organisatoren des Turniers, sondern auch an die Hausmeisterei der Kreissporthalle Rinteln bzw. des Schulzentrums Rinteln. Die dortigen Toiletten sind mit dem mit Abstand weichsten Toilettenpapier ausgestattet, das ich jemals in solch einer öffentlichen Einrichtung vorgefunden habe! Verglichen mit dem üblichen grauen Recycling-Schmirgelpapier gröbster Körnung, das man sonst an solchen Orten vorfindet, war das der reinste Luxus.

Manchmal sind es eben die kleinen Dinge, die aus einem normalen Turnier etwas besonderes machen...

Freitag, 24. Juni 2011

Lagerhaltung

So kann man auch umziehen...
(Quelle: Wikimedia Commons, User Fletcher6)
Eine mir häufig gestellte Frage, die bisher noch nicht vernünftig im FAQ addressiert wurde, ist: "Was machst Du eigentlich mit <Hier Den Namen Eines Gegenstandes Einsetzen>??". Das Spektrum der Güter, um das sich diese Frage rankt, reicht von meinem Fahrrad über meine teils etwas in die Jahre gekommene Wohnzimmereinrichtung bis hin zu den Jalousien und Handtuchhaltern in meinem Bad.

Gedanklich bin ich mit dem Thema schon relativ weit. Schon seit einiger Zeit zerlege ich vor meinem geistigen Auge meinen Hausstand in verschiedene Kategorien. Man kann sich das so vorstellen, dass ich mental bereits auf (fast) alle Gegenstände verschiedenfarbige Punkte geklebt habe, die den weiteren Verbleib kennzeichnen.

Mittwoch, 22. Juni 2011

Passierschein A38 (vulgo: "Visum")

So, es ist geschafft. Die befreiende Mitteilung des Botschaftsmitarbeiters heute gegen 10:30 Uhr: "Your visa has been approved.". Unmittelbar vorher hatte ich noch schnell mündlich versichert, bislang noch nicht mit der Polizei in Konflikt geraten zu sein. Vermutlich gab das den entscheidenden Ausschlag!

Wer wissen möchte, wie so ein Botschaftsbesuch abläuft, sollte sich zur Einstimmung vielleicht die berühmte Asterix-Szene "Passierschein A38" anschauen. Das ist verdammt nah an der Realität.

Dienstag, 21. Juni 2011

Eine Botschaft über die Botschaft - UPDATE

Kurze Eilmeldung zwischendurch:
Die im vorigen Post beklagte lange Wartezeit auf einen Termin in der US-Botschaft in Frankfurt kann man offenbar auch verkürzen. Stellt man die Dringlichkeit seines Anliegens glaubhaft dar, kann man auch kurzfristig einen sogenannten Notfalltermin bekommen.

Viele Grüße aus dem Intercity-Hotel in Frankfurt,
Volker

;-)

Sonntag, 19. Juni 2011

Eine Botschaft über die Botschaft

In "Bist Du Terrorist?" beschrieb ich bereits vor einigen Tagen, welchen Aufwand es macht, den langen, langen Fragebogen für die Beantragung eines US-Visums auszufüllen. Die Grundübung bei diesen ganzen Anträgen (sei es nun für das Visum, ESTA oder das Ich-bin-kein-Terrorist-Formular, das im Flugzeug verteilt wird) ist immer, die Daten des Reisepasses anzugeben: Nachname, Vorname, Geburtstag, Reisepass-Nummer.

Nachdem der Visumsantrag online ausgefüllt und abgeschickt wurde, bekommt man eine eindeutige Antragsnummer zugewiesen, über die US-Behörden auf die Antragsdaten zugreifen können. Unter anderem auf Nachname, Vorname, Geburtstag, Reisepass-Nummer.

Mittwoch, 15. Juni 2011

Frühe Eisenbahn in den USA — Ein Gaunerstück (Teil 2)

Wo waren wir am Ende von Teil 1 stehen geblieben? Ach ja: unter großen Opfern gelang es, am 10. Mai 1869 nach sechs Jahren Bauzeit den östlichen und westlichen Schienenstrang in Utah zu vereinigen. Die transkontinentale Eisenbahnlinie war fertig.

Leider waren die Zeiten gerade ziemlich schlecht. Die USA erlebten den berühmten "Schwarzen Freitag" (24.09.1869) und 1873 setzte die sogenannte "Große Depression" ein (in den USA als "Panic of 1873" bekannt). Oh, und Bürgerkrieg war auch noch zwischendurch (1861 - 1865).

Dienstag, 14. Juni 2011

Regenerative Energie

Kurze Zwischenmeldung:
Es ist erstaunlich, wie gut man sich an einem langen Wochenende mit ausreichend Schlaf, viel Bewegung an der frischen Luft und ohne Alkohol regenerieren und erholen kann. Das sollte ich mir merken.

Montag, 13. Juni 2011

Frühe Eisenbahn in den USA — Ein Gaunerstück (Teil 1)

Da ich mich in den kommenden Jahren beruflich auf dem US-Eisenbahnmarkt tummeln werde, habe ich mich ein wenig mit der Geschichte der Eisenbahnen in den USA befasst. Besonders bemerkenswert ist dabei die Querung des Kontinents von Ost nach West anfang der 1860er Jahre. Wenn nur die Hälfte dessen wahr ist, was ich darüber gelesen habe, war das ein echtes wirtschaftliches und politisches Gaunerstück.

Samstag, 11. Juni 2011

Trooping the Colour

Gerade drehten sich ein paar Regimenter britischer Soldaten zu Ehren ihrer Königin eine gute Stunde lang in London im Kreis. Der Spaß nennt sich "Trooping the Colour" und findet alljährlich anlässlich des Geburtstags der Königin statt. BBC, Phoenix und natürlich auch weitere, internationale Sender berichten live und in Farbe.

Trooping the Colour auf dem Horse Guards Parade
Quelle: Wikimedia Commons, User Ibagli, Public Domain
Wenn also gut 1000 Soldaten mit Säbel, Maschinengewehr und Bärenfellmütze zu schmissiger Marschmusik in London aufmarschieren, findet die Welt das "süß" und "entzückend".

Ich wage mir gar nicht die weltweite Reaktion vorzustellen, wenn demnächst anlässlich des Geburtstags unseres Bundespräsidenten einige hundert deutsche Soldaten mit Pickelhauben und geschultertem G3 vor Schloss Bellevue auflaufen würden...

Freitag, 10. Juni 2011

Bist Du Terrorist?

Vor ein paar Tagen habe ich den Antrag für mein E1-Visum ausgefüllt. Der Spaß dauert ca. drei Stunden und liegt vom Unterhaltungswert her irgendwo zwischen Darmspiegelung und Zahnwurzelbehandlung. Ich persönlich habe ja noch das Glück, das Ding nur einmal ausfüllen zu müssen. Wer aber mit Frau und fünf Kindern rübergeht, muss einen separaten Antrag für jedes Familienmitglied ausfüllen.

Diejenigen unter euch, die schon einmal in die USA geflogen sind, werden einen kleinen Teil der Fragen bereits kennen. Jeder Einreisende muss ja so einen lustigen Zettel mit Ja-/Nein-Fragen ausfüllen, in dem er bestätigt, aktuell keinen Genozid zu begehen und auch keine Nahrungsmittel in die USA einzuführen.

Mich verblüffen diese Fragen ja immer wieder. Da finden sich Perlen wie:
Do you seek to engage in terrorist activities while in the United States or have you ever engaged in terrorist activities?   [ ] yes    [ ] no
Was erwarten die Amerikaner dort für eine Antwort? Glauben die wirklich, ein echter Terrorist kreuzt hier "ja" an, um dann bei der Einreise seine Anschlagspläne dem DHS darzulegen und anschließend überrascht festzustellen, dass ihm die Einreise verweigert wird? Oder soll das eine spätere Anklage verschärfen? "Euer Ehren, der Angeklagte hat den Präsidenten erschossen und auf dem Einreiseformular gelogen! Ich verlange die Höchststrafe!". Irgendwie hat das was von Monty Python...

Eine andere Frage, über die ich immer wieder stolpere, ist diese:
Have you ever comitted, ordered, incited, assisted, or otherwise participated in torture?   [ ] yes   [ ] no
Eine wahrheitsgemäße Beantwortung dieser Frage dürfte so ziemlich alle hochrangigen Militärs der USA, die mit dem Golfkrieg oder Guantanamo befasst waren, von der Einreise ausschließen. Oh, und auch George W. Bush selber dürfte unter dieser Prämisse wohl nicht in sein eigenes Land einreisen. Schließlich hat er in seinen Memoiren selber zugegeben, persönlich Folterungen (hier: Waterboarding) angeordnet zu haben. Aus Angst vor strafrechtlicher Verfolgung hat Bush deswegen übrigens im Februar einen Besuch in der Schweiz abgesagt.

Was nun die Einreise in die USA angeht wären die Amerikaner keine echten Amerikaner, wenn sie nicht auch gleich eine simple Lösung parat hätten. Zum einen müssen amerikanische Staatsbürger dieses Formular natürlich nicht ausfüllen. Und zum anderen findet sich im Kleingedruckten der Hinweis, dass die Beantwortung einer der Fragen mit "Ja" nicht automatisch dazu führe, dass die Einreise oder das Visum verweigert wird.

Na, dann ist ja alles in bester Ordnung.

Mittwoch, 8. Juni 2011

Das erste Mal

Auf dem Rückflug von Kopenhagen nach Hannover hatte ich heute einen ganz besonderen Sitznachbarn. Nicht nur, dass er wie gebannt zuschaute, als die Flugbegleiterinnen die Sicherheitsbelehrungen vorturnten während alle anderen Passagiere Zeitung lasen oder Musik hörten. Nein, er studierte auch noch ausgiebigst das Faltblatt mit den Sicherheitsbelehrungen und klebte jede Minute mit Sichtkontakt zum Boden am Kabinenfenster.

Ich schätze den Herrn auf Anfang 50.

Also entweder hat er irgendeine exotische Gedächtnisstörung, die ihn jeden Flug wie den ersten erleben lässt. Oder er ist tatsächlich heute abend erstmals geflogen. Wie auch immer des Rätsels Lösung lautet... ungewöhnlich ist es schon. Immerhin hat er nicht nach der Landung applaudiert, was für ihn spricht.

Ach so: während ich dieses schreibe, wird mir bewusst, dass er Deutsch gesprochen hat. Er muss also irgendwie vorher nach Kopenhagen HINGEKOMMEN sein. Ich vermute einfach mal, dass er getrampt ist.

FAQ -- Wer nicht fragt bleibt dumm

Den Inhalt dieses Beitrags habe ich auf eine eigene Seite verschoben, damit der Beitrag nicht im Laufe der Zeit im Archiv verschwindet.

Ihr findet die Seite in der Kopfzeile des Blogs bzw. unter diesem Link.

Dienstag, 7. Juni 2011

Hehre Ziele

Als frischgebackener Neu-Blogger ist man natürlich voller guter Vorsätze und Tatendrang. Ich hoffe nur, dass diese Motivation auch nach drei, vier Wochen noch vorhanden ist.

Mein Ziel ist es, jede Woche ein oder zwei Beiträge für dieses Blog zu verfassen (konstante Motivation vorausgesetzt, s. o.). Da stellt sich für euch die Frage, wie ihr am besten am Ball bleibt:
  • Fügt das Blog euren Lesezeichen hinzu und surft es alle paar Tage mal an.
  • Benutzt die Funktion "Dem Blog per Mail folgen" am rechten Rand dieser Seite. Dadurch bekommt ihr immer dann eine Mail, wenn ich einen neuen Artikel veröffentliche. Hoffe ich jedenfalls. Habe die Funktion noch nicht getestet... ;-)
  • Folgt mir auf Twitter (Username: Foorgol). Ich nutze Twitter zwar nicht sooo häufig, aber neue Blogeinträge werde ich auf jeden Fall verbreiten. Ach so: wem "Foorgol" nichts sagt, sei ein Blick in die englische Wikipedia empfohlen!
  • Lasst euch via RSS-Feeds auf dem laufenden halten.
Obwohl diese Seite primär meinem USA-Aufenthalt gewidmet ist, kann es durchaus sein, dass ich zwischendurch mal was zu Themen wie IT, Eisenbahn oder Politik poste, wenn es mir relevant oder interessant genug erscheint.
    Auf jeden Fall wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen und freue mich über jede Art von Rückmeldung, z. B. in den Kommentaren oder auch via Mail!

    Montag, 6. Juni 2011

    Aller Anfang ist schwer

    Wie ihr ja sicherlich wisst, werde ich in der zweiten Julihälfte einen ca. dreijährigen Auslandsaufenthalt in New York antreten.

    In diesem Blog möchte ich nicht nur festhalten, was ich dort vor Ort erleben werde. Vielmehr habe ich mich entschlossen, schon ein paar Wochen vorher anzufangen, denn jetzt geht es in die heiße Phase. Verträge müssen unterschrieben, Behörden besänftigt und ein ganzes Leben vom beschaulichen Braunschweig ins wilde New York umgetopft werden.

    Da ich im Nach-New-York-Umziehen gleichermaßen unerfahren bin wie im Blog-Beiträge-Verfassen (beides mache ich zum ersten Mal) könnt ihr euch also auf eine gleich doppelte Premiere freuen. Und ich binde mir mit dem Blog neben dem Umzug noch eine weitere Pflicht ans Bein...

    Allerdings erhoffe ich mir im regelmäßigen von-der-Seele-schreiben meiner Erlebnisse auch eine gewisse therapeutische Wirkung. Schließlich möchte ich weder durch meinen Auslandsaufenthalt noch durch meinen Weg dorthin als seelische Ruine enden ;-)

    Mein Eindruck von dem Prozess bislang:


    Though this be madness, yet there is method in't
    (Obwohl es Wahnsinn ist, hat es doch Methode)

    Wir werden sehen, ob Polonius in Shakespears "Hamlet" recht behalten soll...