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Sonntag, 25. Dezember 2011

Frohe Weihnachten!

Zunächst erstmal allen Lesern frohe und erholsame Weihnachten!

Weihnachten ist ja diese besondere Zeit, in der alle an ihren Geburtsort zurückkehren und sich ihrer Herkunft besinnen:
And in those days Caesar Augustus decreed that all must return to the town of their birth, that they might sort out their parents' computers
Nun ja, ganz falsch ist das nicht ;-)

Für mich ist Weihnachten in diesem Jahr aber auch unter dem Aspekt ganz speziell, dass ich Schul-, Studien- und Braunschweig-Freunde wiedersehe, die ich jetzt seit längerem nicht getroffen habe.

Das besondere daran: ich bin ein notorischer Seltenmelder und Wenigtelefonierer. Von daher sind mir diese persönlichen Treffen ein- oder zweimal im Jahr sehr wichtig. Nur dieses Jahr ist es ein wenig anders. Die Freunde sind zwar nach wie vor "irgendwo" (z. B. in Bayern) und mehr als einmal treffen pro Jahr ist unwahrscheinlich (meistens zu Weihnachten) und daran hat sich durch meine "Auswanderung" nach New York auch eigentlich nicht viel geändert.

Aber allein die Tatsache, dass ich nach diesem dreiwöchigen, weihnachtlichen Rückfall in "Deutsche Verhältnisse" wieder nach New York zurückgehe, fühlt sich komisch an. So als würde man erneut aufbrechen und wäre nicht schon ein halbes Jahr im Big Apple gewesen.

Die "gefühlte Distanz" ist also größer geworden, obwohl die Menge der "Physikalischen Treffen" wohl annähernd konstant ist. Während ich in Braunschweig war, wurde ich immer durch ein gewisses Potential, durch eine mögliche, kurzfristige Distanzüberbrückung getröstet: wenn es sein muss, kann ich mich jederzeit in einen Zug oder ins Auto setzen und bin innerhalb eines halben Tages irgendwo in Deutschland bei meinen (Nicht-Braunschweig-)Freunden.

Das geht so nun nicht mehr.

Ich gebe zu, diese theoretische Möglichkeit nicht oft genutzt zu haben, aber allein die Tatsache, dass diese Möglichkeit weggefallen ist, stimmt mich .... ääääh... nachdenklich. Dadurch wird einem sehr bewusst, dass man sich nun in einem anderen Kulturkreis aufhält und die direkte Nähe zu Deutschland so nicht mehr gegeben ist.

Nachdem ich aber nun anlässlich der Festtage wieder ein wenig in deutsche Verhaltensweisen zurückfallen und deutsche Freunde treffen konnte, fühle ich mich ein bißchen wie in einem emotional verwirrendem, pubertären Übergangsstadium: nicht mehr ganz Deutscher aber noch nicht richtig New Yorker....

P.S.: falls euch diese Zeilen etwas wirr erscheinen... sie wurden unter dem Eindruck eines rituellen weihnachtlichen Treffens mit Schulfreunden und unter der Einwirkung mehrerer Ouzos geschrieben... ich bitte daher um Nachsicht...

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