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Freitag, 24. Juni 2011

Lagerhaltung

So kann man auch umziehen...
(Quelle: Wikimedia Commons, User Fletcher6)
Eine mir häufig gestellte Frage, die bisher noch nicht vernünftig im FAQ addressiert wurde, ist: "Was machst Du eigentlich mit <Hier Den Namen Eines Gegenstandes Einsetzen>??". Das Spektrum der Güter, um das sich diese Frage rankt, reicht von meinem Fahrrad über meine teils etwas in die Jahre gekommene Wohnzimmereinrichtung bis hin zu den Jalousien und Handtuchhaltern in meinem Bad.

Gedanklich bin ich mit dem Thema schon relativ weit. Schon seit einiger Zeit zerlege ich vor meinem geistigen Auge meinen Hausstand in verschiedene Kategorien. Man kann sich das so vorstellen, dass ich mental bereits auf (fast) alle Gegenstände verschiedenfarbige Punkte geklebt habe, die den weiteren Verbleib kennzeichnen.

Da ihr einerseits von diesem Vorgang nichts mitbekommt, er mich aber andererseits schon ziemlich beschäftigt hat, reagiere ich auf die "Was-macht-Du-eigentlich-mit"-Frage je nach Laune und angefragtem Gegenstand genervt bis ungehalten. Daher bitte ich hier nun offiziell um Nachsicht, falls ich bei dem Thema mal unwirsch werde.

Als stets strukturiert und zielgerichtet vorgehender Mensch habe ich euch meine Sortierkategorien zum besseren Verständnis mal graphisch aufbereitet:


Das meiste ist sicher selbsterklärend. Erläuterungsbedürftig ist eventuell noch:
  • Einlagerung im Möbellager: Meine Firma zahlt mir die Unterbringung meiner Sachen in einem (Möbel-)Lager. Dazu wird ein Umzugsunternehmen bei mir auftauchen und meine Hütte ausräumen. Alles, was ich nicht als Luftfracht oder Reisegepäck mit rübernehme, wird hier in BS unter deren Verantwortung eingelagert. Beispiel: Schränke, Tische, Stühle, Krimskrams.
  • Per Luftfracht kann ich bis zu 500 lbs Fracht mitnehmen. Das sind erfahrungsgemäß etwa 20 Umzugskartons. Den Transport bis in die Zielwohnung sowie alle Zollformalitäten zahlt ebenfalls mein Arbeitgeber. In diese Kategorie fallen alle Dinge, die ich nicht unmittelbar nach meiner Ankunft brauche, sondern erst sobald ich eine Wohnung gefunden habe und mich dort einrichte. Beispiel: Winterkleidung, Bücher.
  • Auf meinem Ausreiseflug bekomme ich außerdem Übergepäck (2 Extrakoffer? Weiß ich gerade nicht, muss ich mal nachschauen) bezahlt. Aus diesen Koffern muss ich leben, bis ich eine Wohnung habe und meine Luftfracht dort ankommt. Beispiel: Klamotten, Laptop.
Außerdem ist die Grenze zwischen "Verschenken" und "Wegschmeißen" naturgemäß etwas unscharf. Was keiner haben will, kommt in die Tonne.

Und alle Vorgänge in den Gruppen "Einlagern" und "Mitnehmen" sind natürlich symmetrisch: bei Rückkehr habe ich das gleiche Volumen an Transportgepäck und eine Spedition wird meine Wohnung in NY in Kartons zerlegen und deren Inhalt in meiner neuen Wohnung in Deutschland wieder aufbauen.

Insgesamt klingt das alles für mich wie das Rundum-Sorglos-Paket. Auch andere ins Ausland abkommandierte Kollegen berichteten positiv über die Abwicklung des Umzugs. Mal schauen, wie das bei mir läuft. Bin gerade erst dabei, mit den entsprechenden Leuten Kontakt aufzunehmen. Leider ist der mit zugewiesene "Relocation Manager" irgendwie nicht erreichbar. Aber das ist sicher nur ein "Kleines Problem"™, das sich bestimmt lösen lässt.

Aber wie steht es schon bei Murphys Computergesetzen1?
  1. Es gibt keine kleinen Probleme.
  2. In jedem kleinen Problem steckt ein großes, das gerne raus möchte.
  3. Hältst Du ein Problem für klein, hast Du seine wahre Dimension noch nicht erkannt.
Ich werde berichten.

[1] Joachim Graf: Murphys Computergesetze. Markt und Technik, Haar bei München, 1990

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