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Dienstag, 28. Juni 2011

Wenn der Postmann zweimal klingelt

Kurzes Status-Update:

Heute lag mein Reisepass nebst eingeklebtem US-Visum im Briefkasten. Zusammen mit einem kleinen Zettelchen, auf dem mir eine gute Reise gewünscht wird. Insgesamt hat der ganze Visumsantrags- und -erteilungsvorgang also nicht einmal eine Woche gedauert.

Zeitgleich zum Visum fand ich noch einen Brief des Finanzamts im Briefkasten vor. In dem Schreiben wurde ich
  • in extrem unfreundlichem Behördenton
  • in gedrängter, kaum lesbarer 80er-Jahre Typenraddruckerschrift mit 0,8fachen Zeilenabstand
  • auf bis zur Unkenntlichkeit recycletem, grauem Amtspapier
  • unter Androhung von Strafen und Säumniszuschlägen
angepault, warum ich meine Steuererklärung noch nicht eingereicht habe.

Leider, leider, liebes Finanzamt, darf ich mir damit noch bis zu vier Jahren Zeit lassen, weil ich mein Einkommen aus nichtselbständiger Arbeit beziehe, wie Du durch einen Blick in meine virtuelle Lohnsteuerkarte sowie in die Steuerklärungen der letzten 10 Jahre hättest herausfinden können. Mir bleibt also nichts anderes übrig, als Form und Inhalt dieses Schreibens als persönliche Beleidigung aufzufassen.

Im direkten Vergleich ("Germany's Next Top-Behörde") geht der Preis für die besten Papiertiger also ganz klar an das US-Konsulat in Frankfurt. Die können mittlerweile sogar Serienbriefe, die nicht aussehen wie aus den 80er Jahren und die einen höflichen Tonfall haben.

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