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Sonntag, 18. September 2011

Oh wie schön ist India

Die Überschrift (eine schlechte Anlehnung an Janoschs "Oh wie schön ist Panama") deutet es bereits an: echte Lebensqualität gibt es nur in Indien!

Das jedenfalls suggeriert dieses Flugblatt, dass vor einigen Tagen unter meiner Wohnungstür durchgeschoben wurde:




Wir lernen also: der typische Inder möchte nicht in einem High-Rise-Gebäude hier in New York aufgestapelt werden, sondern der nächste Level indischen Wohlbehagens besteht aus einem High-Rise-Gebäude in Punjab oder Gurgaon. Das finde ich im wahrsten Sinne des Wortes "erbaulich".

Irgendwie bestätigt das meinen Verdacht, den ich früher schon einmal brachte: die Inder, die hier gefühlt 80 Prozent der Bewohner ausmachen, kommen für ein paar Jahre hier her und verdienen in der Zeit genug, um anschließend in der indischen Heimat auskömmlich zu leben.

Ob ich meine sauer ersparten Rupien dann allerdings in ein Scheibchen eines Wohnklotzes stecken würde, der mich von einem kitschigen Wurfblatt anlacht und der später den Beton gewordenen Vorwurf des Erbauers an seine Umgebung darstellen wird, sei mal dahingestellt. Zumal die Betondinger auf dem Wurfblatt nur schlecht gerenderte Haus-Illusionen auf einer noch viel schlechter gerenderten Wiese sind. Das scheint also bislang alles nur Vaporware zu sein. Im schlimmsten Fall will man möglicherweise den  heute hier lebenden Indern das Geld aus der Tasche ziehen, um damit Häuser zu bauen, die fertig sind, wenn sie zurück nach Indien kommen. So spart man als Erbauer Kredite und Zinsen!

Damit hier kein falscher Eindruck entsteht: ich möchte in keinster Weise die Seriösität dieses Angebots in Frage stellen. Einerseits gibt es auf den Infoveranstaltungen offenbar eine kostenlose Mahlzeit (sowas würden böse Menschen nie machen!) und andererseits wirbt auf der Rückseite der "World Renowned Tennis Star" (Zitat) Vijay Amritraj für dieses Angebot. Na dann. Spiel, Satz und Sieg Indien, würde ich sagen!

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