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Sonntag, 14. August 2011

Affenfelsen 3.0

Ich habe eine Wohnung gefunden! Zumindest mit 99,8% Wahrscheinlichkeit, weil zwischen dem Mietvertrag und mir noch die positive Bewertung einer Art "Bewerbung" steht, in der ich mich zu meinen Einkünften und zurückliegenden Mietverhältnissen erklären muss. Mir wurde aber signalisiert, dass das aufgrund des guten Namens meines Arbeitgebers (wichtig!) und der ausreichenden Anzahl an Ziffernstellen in meinem Jahresgehalt (wichtiger!) eher eine Formsache sei.

In "Affenfelsen Reloaded" hatte ich ja bereits geschildert, dass es hier große, affenfelsenähnliche Appartementhäuser gibt, in denen die mal mehr, mal weniger gut verdienenden Bruttosozialprodukterbringer Manhattans kaserniert werden. Vor allem die mit asiatischen Wurzeln, die hier für ein oder zwei Jahre hinkommen, sich als IT-Guru verdingen und ein Vielfaches dessen verdienen (und ansparen), was sie in der gleichen Zeit in ihrer Heimat bekommen würden. Danach verschwinden sie dann wieder nach Indien und sind vermutlich gemachte Leute. Mir vollkommen unverständlich, wie man für ein paar Jahre seine Heimat verlassen kann, nur um in New York zu arbeiten....  ;-)

Tja, und in solch ein Appartementhaus (angeblich aber mit geringerer Inderquote) werde ich nun wohl auch ziehen. Also von meinem temporären "Affenfelsen 2.0" in den "Affenfelsen 3.0". Meine frühen Wohnheimsjahre in Braunschweig haben mich wohl doch mehr geprägt, als ich wahrhaben möchte. Scheinbar gibt es eine Art früh-adoleszenter Wohnraumtypus-Prägung, der man in seinem späteren Leben nicht mehr entkommen kann. Darüber sollten all diejenigen unter euch, die seit Jahren in WGs wohnen, mal in einer ruhigen Minute ein wenig nachdenken.

Meine Wohnung liegt im achten Stock einer fast vom Hudson umflossenen, zweiturmigen Wohnanlage in New Jersey. Mein Fensterblick fällt auf das Hinterteil der Freiheitsstatue, den Liberty State Park und Brooklyn. Ich kann es noch nicht versprechen, aber wenn man das Fenster aufreißt und ein wenig den Kopf verdreht, müsste man auch einen Hauch Skyline sehen können. Hier eine Karte:


Größere Kartenansicht
(Leider konnte ich Google nicht abgewöhnen, diese dämliche "Sprechblase" zu öffnen, die einen Großteil des Bildes verdeckt. Daher bitte von Hand schließen.)

Die Wohnung hat ca. 65 m² und eine zum Wohnzimmer hin offene Küche. Herd, Ofen, Kühlschrank und Mikrowelle sind bereits in der Wohnung enthalten. Ebenso eine Waschmaschine und ein Wäschetrockner. Ich habe mit dem Handy ein paar Aufnahmen aus einer vergleichbaren Wohnung sechs Stockwerke über mir schießen können:

Die Küche samt Granittresen
Blick von der Küche ins Wohnzimmer. Der tolle Ausblick
lässt sich trotz der miesen Bildqualität erahnen
Das Schlafzimmer nebst Werkzeugkram der Handwerker

Leider war die Wohnung, in der ich die Bilder gemacht habe, nicht mehr zu bekommen. Leider deshalb, weil sie im 14. Stock liegt und daher einen noch besseren Ausblick als meine künftige Wohnung in der achten Etage hat. Aber ich werde es überleben, zumal die achte Etage oberhalb der umgebenen Bäume und auch über dem Nachbargebäude (sechs Stockwerke) liegt.

Auf den Bildern wirkt die Wohnung recht klein, deswegen war ich anfangs auch ein wenig verunsichert. Daher habe ich mir einen Grundriss geben lassen und den mal provisorisch mit Ikea-Kram gefüllt. Ikea deshalb, weil man bei denen im Internetkatalog so bequem an die Abmessungen der Möbel kommt. Und siehe da, es passt einiges rein:


Den Ingenieuren und ArchitektenInnen (ja ja, ich weiß, sind auch auch Ings. Aber trotzdem.) wird natürlich auffallen, dass der Grundriss und die Bilder oben nicht zusammenpassen. Der Grundriss zeigt meine wahre Wohnung, während die Vergleichswohnung auf den Bildern spiegelbildlich zu meiner ist.

Noch zwei Hinweise an meine künftigen Besucher:
  • Ein Sofabett ist fest eingeplant, keine Bange.
  • Seid nachts bitte leise, wenn ihr durch mein Schlafzimmer stiefelt, um auf die Toilette zu gehen.

Das Bezugsdatum der Wohnung wird der 17. September sein. Bis dahin muss ich noch einiges regeln, z. B. dass ich länger in meiner temporären Behausung wohnen darf, als bisher vorgesehen. Aber das findet sich alles.

Eigentlich muss ich jetzt nur noch meine zwei Innenarchitektinnen von der Leine lassen, die schon die ganze Zeit darauf brennen, meine künftige, momentan noch kahle Hütte in ein behagliches Kleinod zu verwandeln. Das werde ich in den kommenden Tagen mal anstoßen. Im Optimalfall übernehme ich am Morgen des 17.09. die Schlüssel zur Wohnung und eine Stunde später klingelt der Ikea-LKW, um die vorbestellten Sachen anzuliefern. Schau'n mehr mal...

2 Kommentare:

  1. Schick, schick...

    Als Schreibtisch ist auch "Galant" ganz nett. Den gibts auch als Eckversion und er ist erweiterbar. :-)

    Viele Grüße

    chb

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  2. CHB: da füge ich mich ganz dem Diktat meiner Innenarchitektinnen... ich gebe lediglich einen Zeit- und Budgetrahmen vor und bin ansonsten eher in der Opferrolle... ;-)

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